Mit über 500 neuen Funktionen und zwölf neuen Anwendungsgebieten bewirbt der Hersteller Wolfram Research die siebte Ausgabe seines Softwarepaketes Mathematica.
Die Entwicklungszyklen bei Mathematikprogrammen fallen länger aus als bei anderen Software-Klassen, das liegt in der komplexen Natur der Sache – deshalb betont Stephen Wolfram, Chef von Wolfram Research in einer Pressemitteilung, dass Mathematica 7 bemerkenswert schnell auf seinen Vorgänger folge, der bereits anderthalb Jahre alt ist.
Dem Trend zum verteilten Rechnen und zu Multiprozessor-Maschinen trägt Mathematica mit integrierten Parallelisierungsmethoden Rechnung. So soll die Anwendung einerseits in der Lage sein, ihre Berechnungen automatisch auf alle verfügbaren Prozessorkerne oder auch in einem Grid zu verteilen. Mit der Funktion Parallelize kann man andererseits die Parallelverarbeitung auch selbst steuern; dabei zeigt Mathematica auf Wunsch die Ergebnisse nebenläufiger Prozesse in Echtzeit an.
Neu eingebaute Werkzeuge für die Bildanalyse und -verarbeitung versetzen die wissenschaftliche Software jetzt sogar in die Lage, Digitalfotos mit künstlerischen Effekten aufzuhübschen. Eher für den industriellen Einsatz gedacht sind etwa Methoden zur Segmentierung von Bildern anhand darauf sichtbarer Objekte. Auch bei der Visualisierung von Daten haben die Entwickler Hand angelegt, etwa um Vektoren und Felder grafisch besser darzustellen. Diagramme diverser Typen, unter anderem Histogramme in zwei und drei Dimensionen, erzeugt die Software automatisch.
Spezielle Funktionen wie Boolsche Berechnungen mit – laut Hersteller – Hunderttausenden von Variablen, statistische Modellanalyse, systematische algorithmische Bearbeitung der Wurzeln transzendenter Gleichungen oder ganzzahlige Sequenzanalyse runden die neue Version ab. Als Futter für die eigenen Berechnungen bringt das Paket umfangreiche Datenbestände mit – das menschliche Genom ist ebenso enthalten wie Daten aus den Bereichen Astronomie, GIS, Finanzwesen und Wetter.
Mathematica 7 ist mit englischer Bedienoberfläche erhältlich und läuft unter Windows 2000, XP, Vista, Server 2003 und Server 2008 sowie Windows Compute Cluster Server 2003, jeweils auch auf 64-Bit-Betriebssystemen. Mac-Anwender können die Software ab Mac OS X 10.4 einsetzen, sowohl auf Rechnern mit Intel- als auch solchen mit Power-PC-Prozessoren. Unter Linux ist eine Kernel-Version von 2.4 oder neuer erforderlich; außerdem bietet Wolfram Research Versionen für Solaris 10 an (für Sun-x86- oder Sun-UltraSPARC-Prozessoren).
Nach Registrierung erhält man übers Web eine kostenlose, 15 Tage lauffähige Testversion. Die Einzelplatzlizenz für die Industrie kostet inklusive Mehrwertsteuer 3790 Euro (Upgrade 760 Euro) und umfasst ein Jahr lang den sogenannten Premier Service, der unter anderem Support und kostenlose Updates bietet. Der Preis einer Lizenz für den Einsatz in der Lehre beträgt 1600 Euro (Upgrade 400 Euro), Studenten kommen für rund 150 Euro in den Genuss einer Mathematica-Vollversion.
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