GPS-Signal lässt sich hacken: Warnung vor verheerenden Konsequenzen

Als in den Siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts das Geopositonierungssystem GPS erfunden wurde, konnte noch keiner ahnen, welchen Stellenwert diese Entwicklung drei Jahrzehnte später erhalten sollte. GPS findet heutzutage in einer Unzahl von unterschiedlichen Bereichen seinen Einsatz, eine Verbreitung, die durchaus ihre Gefahren birgt.

Denn zunehmend wird GPS auch in hochsensiblen Bereichen eingesetzt, ein Umstand der verheerende Auswirkungen haben kann, wie nun ForscherInnen der Cornell University und bei Virginia Tech warnen. So sei es über Attacken durchaus möglich ein GPS-Signal zu fälschen.

Dabei beschreibt man zwei unterschiedliche Angriffsszenarien: Da wäre einmal das klassische Überlagern mit einem stärkeren GPS-Signal, quasi die "Brute-Force"-Attacke. Ein Angriff, der allerdings keine wirkliche Gefahr für sensible Bereiche darstellt, ist er doch relativ einfach zu entdecken, in vielen Fällen würde der GPS-Empfänger gar die Zusammenarbeit verweigern.

Eine wesentlich größere Gefahr gehe da schon von sogenannten "Spoofing"-Attacken aus, so die ForscherInnen. Dabei werde das originale GPS "nachgeahmt", das Endgerät könne so das falsche Signal nicht von der echten Positionierung unterscheiden. Angesichts dessen dass GPS mittlerweile eine zentrale Rolle in Bereichen wie der Luftfahrt einnimmt, eine Perspektive, die durchaus Sorge bereiten kann. Dass es einen Bedarf für entsprechende Fälschungen gibt, ist aber auch in "kleineren" Bereichen absehbar, so haben immer wieder FischerInnen versucht das GPS-Signal zu fälschen, um Fangzonenbegrenzungen zu umgehen.

Ganz so weit ist man derzeit allerdings noch nicht, so weisen die ForscherInnen darauf hin, dass es noch relativ kostenintensiv sei, einen GPS-Spoofer herzustellen, insgesamt hat man rund eine Million US-Dollar in die eigenen Bemühungen in diese Richtung investiert. Allerdings sei dies ein Preis, der mit der Verbreitung des notwendigen Know-Hows rasch nach unten gehen werde, der reine Hardwarepreis belaufe sich schon jetzt auf nur rund 1.000 US-Dollar. Auch die noch vorhandenen Reichweitenbeschränkungen (einige Meter) werden wohl früher oder später umgangen werden können. Angesichts dessen, dass die meisten GPS-System über viele Jahre eingesetzt werden also kein sonderliches Hindernis.

Auch die mittlerweile von der Industrie getroffenen Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit von GPS stellen für entsprechende Attacken derzeit kein großes Hindernis dar. Fünf der sechs Schutzmechanismen habe man bereits geknackt, der sechste sei nur eine Frage der Zeit. Die einzigen Systeme, die derzeit vor GPS-Spoofing sicher sind, sind die des US-Militärs: Denn hier wird eine spezielle Verschlüsselung zur Datenübertragung benutzt, die jegliche Manipulation verhindert.

Quelle: derStandard.at

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News by Luca Rocchi and Marc Büchel - German Translation by Paul Görnhardt - Italian Translation by Francesco Daghini


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