Cracker knacken Blu-ray-Schutz

Mitgliedern eines berüchtigten Cracker-Forums ist es gelungen, den Kopierschutz von Blu-ray-Discs zu überwinden. Das BD+ genannte System sollte unüberwindbar sein, doch nun lässt sich auch von dem DVD-Nachfolger problemlos Raubkopien herstellen.

Bisher war das nur dem Hersteller einer kommerziellen Kopier-Software gelungen. Mit der frei verfügbaren Knack-Methode ist der Kopierschutz unbrauchbar – eine neue Runde im Krieg zwischen Filmindustrie und Piraten beginnt.

Das Internet-Forum doom9.org beschäftigt sich eigentlich mit Nachrichten und Diskussionen rund um digitale Videos und neue Speichermedien dafür. Ein kleiner, elitärer Kreis aber arbeitet dort ständig daran, aktuelle Kopierschutz-Systeme zu umgehen – offenbar aus Lust an der Herausforderung. Mit dem Umgehen von BD+ ist dieser Gruppe nun schon der zweite große Coup gelungen. Schon 2007 hatten die Mitglieder einen entscheidenden Anteil an der Überwindung des Kopierschutzes AACS, der auf dem Blu-ray-Konkurrenten HD-DVD eingesetzt worden war.

Kopierschutz war Argument im Formatkrieg

Im damals noch tobenden Format-Krieg zwischen Sony und Toshiba um die DVD-Nachfolge war das ein entscheidendes Argument. Am Ende vertrauten die großen Filmstudios lieber dem Format mit dem scheinbar sicheren Kopierschutz. Richard Doherty, Direktor des renommierten Marktforschungsunternehmens The Envisioneering Group, hatte gar im Juli 2007 behauptet, dass BD+ auch in den nächsten zehn Jahren nicht zu knacken sein würde. Diese Sicherheit ist nun Vergangenheit: Nach Entdeckung der Methode zur Umgehung des Kopierschutzes ist es nur eine Frage der Zeit, bis entsprechende Kopier-Programme im Netz zu finden sind.

Katz-und-Maus-Spiel geht weiter

Bisher war es nur dem kommerziellen Softwarehaus SlySoft gelungen, BD+ dauerhaft auszuhebeln. Das war für die Filmindustrie ein überschaubares Problem: SlySoft spezialisiert sich zwar auf Programme, die jeden Kopierschutz umgehen und damit auch Raubkopien ermöglichen, ist als Unternehmen aber auch juristisch zur Verantwortung zu ziehen. Die Produkte der Firma dürfen deshalb in zahlreichen europäischen Staaten nicht beworben werden. Mit der frei verfügbaren Hackerware lässt sich die Verbreitung solcher Knack-Software nicht mehr so einfach verhindern. Nun müssen Studios und Blu-ray-Hersteller auf eine verbesserte Version des Kopierschutzes hoffen – das Katz-und-Maus-Spiel zwischen Filmindustrie und Raubkopierern geht dann in eine neue Runde.

Quelle: T-Online

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News by Luca Rocchi and Marc Büchel - German Translation by Paul Görnhardt - Italian Translation by Francesco Daghini


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