Einem neuen Bericht von Jon Peddie Research (JPR) zufolge haben die weltweiten GPU-Lieferungen im zweiten Quartal 2017 zugenommen. Den Angaben zufolge hätten unterschiedliche Händler 8% mehr AMD-Karten, 10% mehr Nvidia-Pixelbeschleuniger und 6% mehr Grafikeinheiten von Intel verkauft.
Normalerweise gehen die Zahlen im 2. Quartal eher zurück. Umso überraschender ist es, dass die Zahlen nun wachsen, und das sogar um 7.2% im Vergleich zum Vorquartal. Allgemein ging das Marktvolumen insgesamt seit 2007 konstant zurück. Nun kehrt sich der Trend zum ersten Mal seit Jahren um.
Um die Frage nach dem Warum zu beantworten, hilft es, einen Blick auf den aktuellen Mining-Hype zu werfen. Schon im Jahr 2013 verzeichneten die Verkaufszahlen von dedizierten Grafikkarten einen sprunghaften Anstieg, als Bitcoin und Litecoin die Bühne betraten. Da es allerdings nicht lange dauerte, bis für Litecoin spezielle ASIC (Application Specific Integrated Circuits)-Chips entwickelt wurden, trat im GPU-Markt bald wieder der Normalzustand ein.
Anders ist das bei Ethereum. Hier verlangt der Hashing-Algorithmus nach so viel Speicher wie möglich, was wiederum die Entwicklung spezieller ASICs theoretisch unmöglich macht. Dementsprechend sollten GPUs für Ethereum die optimalen Mining-Tools bleiben. Mit der Zeit füllt sich der Markt jedoch so weit, dass es immer schwieriger wird, Profit aus Ethereum zu schlagen - der ROI sinkt. Ab einem gewissen Punkt werden kleine Miner dann aus dem Geschäft gezwungen und dann verkaufen all diese Schürfer ihre Grafikkarten auf Ebay oder anderen Auktionsplattformen. Auf diese Art sollte schließlich doch noch Druck auf die Grafikkartenpreise entstehen, sodass die eigentliche Zielgruppe - Gamer - wieder bedient werden können.
Quelle:
Jon Peddie Research