Im Kampf um sein Überleben kann der Speicherchip-Hersteller Qimonda mit seinen rund 13.000 Beschäftigten nun doch auf Unterstützung durch die Konzernmutter Infineon hoffen.
Infineon habe gar keine andere Wahl, als sich an der Rettung von Qimonda zu beteiligen, hieß es am Montag in Branchenkreisen. Im Falle einer Pleite von Qimonda drohten andernfalls auch Infineon Millionenforderungen, da sich Qimonda-Gläubiger an die Muttergesellschaft wenden würden.
Das Magazin "Focus" hatte am Wochenende berichtet, Infineon habe Bereitschaft signalisiert, sich mit 50 Millionen Euro an der Rettung von Qimonda zu beteiligen. Ein Sprecher des Unternehmens äußerte sich am Montag nicht dazu. Bislang hatte Infineon Forderungen nach einer Finanzspritze zur Rettung der Konzerntochter mit Blick auf die Lage von Infineon abgelehnt. "Wir können Qimonda in der gegenwärtigen wirtschaftlichen Entwicklung nicht mit eigenen Mitteln unterstützen. So schmerzlich diese Entscheidung auch ist", hatte Konzernchef Peter Bauer gesagt.
Vor allem wegen des Preisverfalls am Chipmarkt sowie hoher Verluste und Abschreibungen bei der Speicherchip-Tochter Qimonda mit großem Werk in Dresden hat Infineon Milliarden-Verluste aufgehäuft. Deshalb hatte Infineon auch vom Land Sachsen rasche finanzielle Hilfe verlangt. Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) sprach daraufhin von einem Erpressungsversuch. Infineon fordert vom Bund und von Sachsen 500 Millionen Euro Bürgschaften für die Tochter. Für die Rettungsversuche drängt die Zeit, da Qimonda sonst spätestens im März 2009 das Geld ausgeht und damit eine der größten Pleiten in der deutschen Wirtschaft seit Jahren droht. Angesichts der Krise sollen bei Qimonda bis März 2009 rund 950 Stellen im Werk Dresden und weitere 600 Arbeitsplätze am Hauptsitz in München wegfallen. (dpa/tc)
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