US-Forscher haben bei Messungen in der Antarktis ungewöhnliche Muster in der kosmischen Strahlung entdeckt. Sie könnten auf die Existenz Dunkler Materie hindeuten.
Signal aus der DunkelheitEin Team um John Wefel von der Louisiana State University hat einen Detektor namens ATIC ("Advanced Thin Ionization Calorimeter ") auf eine Reise mit einem Forschungsballon in 30 Kilometern Höhe geschickt. Während des mehrtägigen Fluges fing das Gerät Spuren von schnellen Elektronen im Energiebereich von 300 bis 800 Gigaelektronenvolt ein. Die Teilchen dürften von einer relativ nahen kosmischen Quelle stammen, schreiben die Forscher im Fachblatt "Nature" (
Bd. 456, S. 362) - worum es sich dabei handelt, ist allerdings noch unklar.
Eine Möglichkeit wäre, dass die Elektronen von einem Pulsar, also einem rotierenden Neutronenstern, stammen. Auch ein Mikroquasar, ein um ein Schwarzes Loch kreisender Stern, wäre als Quelle denkbar. Die dritte - und spektakulärste - Erklärung der Messungen wäre eine Annihilation (gegenseitige Vernichtung) von sogenannten Kaluza-Klein-Teilchen, die Theoretiker als möglichen Bestandteil der Dunklen Materie ansehen. In diesem Fall hätten Wefel und Mitarbeiter eine "smoking gun" zum Nachweis dieser mysteriösen Materieform in der Hand. Ob das tatsächlich der Fall ist, müssen nun weitere Experimente klären.
Quelle:
science ORF.atDiese News im Forum diskutieren.