28% mehr FPS für Ryzen 1800X per Patch?

In Rise of the Tomb Raider

Crystal Dynamics, der Entwickler hinter Rise of the Tomb Raider, scheint hinter den Kulissen fleißig an einem neuen Update für das Spiel gearbeitet zu haben. Das erklärte Ziel sei, die Performance mit AMD Ryzen-Prozessoren zu verbessern. So böte der Patch bei FullHD und mittleren oder hohen Grafikeinstellungen FPS-Zuwächse von bis zu 28%.


Zunächst einmal möchten wir klarstellen, dass wir nicht viel davon halten, die scheinbaren Auswirkungen von CPUs auf Gaming-Performance zu untersuchen. Wenn man zeigen möchte, dass ein bestimmter Prozessor mehr oder weniger Leistung in Spielen bietet, muss man vorher sicherstellen, dass die GPU keinen Flaschenhals darstellt. Dementsprechend wären also die Auflösung und Grafikeinstellungen so niedrig zu setzen, dass wirklich nur die CPU noch einen Einfluss hat. Letzten Endes ist dieses Szenario jedoch so künstlich, dass es keinen Alltags-Gamer betrifft. Wenn man 550 Euro und mehr für eine GeForce GTX 1080 ausgibt, möchte man bestimmt nicht die Auflösung so weit runterdrehen, dass die GPU keinen Effekt mehr hat. Im Gegenteil, man versucht so viel Eye-Candy und Bildpunkte wie möglich unterzubringen, ohne dass die Bildrate in den Keller rutscht. Bei einer GTX 1080 wäre das nicht FHD, sondern mindestens WQHD (2560 x 1440).
Wenn Ihr Euch nun fragt, warum wir die GTX 1080 als Beispiel wählen, habt ein wenig Geduld und schaut Euch das Testsystem weiter unten an.



Das Diagramm oben zeigt, dass Rise of the Tomb Raider 29.82% mehr FPS bei FHD mit mittleren Einstellungen erreicht. Setzt man die Grafikoptionen auf „Hoch“ bei gleicher Auflösung beträgt der Bildzuwachs immerhin noch 25.75%.

Spezifikationen unseres Testsystems


  • AMD Ryzen 7 1800X Processor
  • 2x8GB DDR4-3200 (14-14-14-36)
  • GeForce GTX 1080 (382.33-Treiber)
  • Asus Crosshair VI (BIOS 9943)
  • Windows 10 x64 Build 1607
  • Auflösung 1920x1080


Abgesehen davon, dass Spiele mit einer High-End-Grafikkarte bei niedriger Auslastung getestet werden müssten, um den GPU-Flaschenhals aufzuheben, fällt auf, dass der Arbeitsspeicher auf DDR4-3‘200 bei einer ziemlich engen Latenz von 14-14-14-36 läuft. In solch einem Szenario haben schon allein die Timings einen bedeutsamen Einfluss auf die Bildrate.
Versteht uns nicht falsch, wir freuen uns, dass das Spiel von dem neuen Patch profitiert. Allerdings ist es schade, dass die Ergebnisse auf diese Art konstruiert wurden. Denn so zeigen sie einen größtmöglichen, theoretischen Unterschied, der auf die reale Nutzung so nicht zutrifft.

Auch wenn dieses Testszenario ziemlich unrealistisch ist, lohnt es sich nichtsdestotrotz seine Spiele für Multithreaded-CPUs zu optimieren. Die Performance steigt dadurch wirklich, bloß eben nicht um die theoretisch konstruierten 30%. Um das Ganze in Kontext zu setzen, hier noch ein Statement von Crystal Dynamics zu den Änderungen des Patches:

Zitat:
Rise of the Tomb Raider teilt Rendering-Berechnung auf unterschiedliche Threads auf, indem es die Größe dieser Aufgaben anpasst. Manchmal werden sie aufgeteilt, um mehr Kerne mitarbeiten zu lassen und manche werden zusammengefasst, um Overhead beim Scheduler zu vermeiden. Somit kann das Spiel zusätzliche Threads der genutzten CPU effizienter ausnutzen.


Zusammenfassend finden wir es super, dass Spieleentwickler uns mit solchen optimierenden Updates versorgen. Aber bitte hört auf, den Leuten weiszumachen, sie könnten damit fast 30% mehr Leistung aus ihrem System herauskitzeln. Aus rein technischer Perspektive mag das zwar zutreffen, dabei ignoriert AMD jedoch letzten Endes die realistische Nutzungsweise der Kunden. Wir werden dieses Thema im Laufe der Woche um Testergebnisse mit einem identischen System erweitern. Dabei möchten wir unterschiedliche Kombinationen von Auflösung und tatsächlich genutzten Grafikeinstellungen untersuchen.

Aber bis dahin lasst uns doch wissen, was Ihr von diesem Thema haltet.

Quelle: AMD Gaming Community

News by Luca Rocchi and Marc Büchel - German Translation by Paul Görnhardt - Italian Translation by Francesco Daghini


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