Einer neuen Studie zufolge, die Testdaten von über sechs Jahren verwendet, scheinen High-End-SSDs mit Single-Level Cell (SLC)-Flash-Speicher nicht zuverlässiger zu sein als die bedeutend preiswerteren Solid State Drives mit Multi-Level Cell (MLC)-NAND.
Die Untersuchung namens “Flash Reliability in Production: The Expected and the Unexpected“ (“Zuverlässigkeit des Flash in der Herstellung: Das Erwartete und das Unerwartete“) verwendete 10 verschiedene Modelle an SLC-SSDs, die sich an Unternehmen richteten, sowie solcher mit MLC, die für Durchschnittsnutzer gebaut wurden. Weiterhin wurden im Verlauf von sechs Jahren drei unterschiedliche Speichertypen unter die Lupe genommen, SLC NAND, MLC NAND und eMLC NAND. Verantwortlich für die Studie zeichneten sich die Professorin Bianca Schroeder der University of Toronto sowie Raghav Lagisetty und Arif Merchant von Google. Erstaunlicherweise stellte sich heraus, dass Enterprise-SSDs mit SLC nicht zuverlässiger als Endkunden-MLC-Drives sind.
Es wurde außerdem notiert, dass die Unverarbeitete Bit-Fehlerrate (Raw Bit Error Rate, EBER) deutlich aussagekräftiger als die Unkorrigierbare Bit-Fehlerrate (Uncorrectable Bit Error Rate, UBER) sei. Zusätzlich vergleiche man die tatsächliche Zuverlässigkeit der SSDs besser mit HDDs. Dementsprechend ist es im Vergleich zu Festplatten unwahrscheinlicher, dass Solid State Drives kaputt gehen.
Eine weitere interessante Schlussfolgerung der Studie ist, dass die Beständigkeit der SSDs mehr vom Alter als von der Nutzung abhängig sei. So kämen korrupte Rechenblocks in neuen Drives regelmäßig vor und 30 bis 80 Prozent der SSDs entwickelten mindestens einen “Bad Block“. In den ersten vier Jahren der Nutzung entstünde sogar bei 2 bis 7 Prozent dieser Laufwerke ein “Bad Chip“.
Die Veröffentlichung liest sich sehr interessant und die kompletten Ergebnisse überraschen. Immerhin wird gezeigt, dass die SSDs tatsächlich die Zukunft der Speichermedien zu sein scheinen, nichtsdestotrotz haben auch sie ihre ganz eigenen Probleme.
Quelle:
ZDNet.com.