Vor neun Monaten haben wir den Google Chrome-Browser auf den Markt gebracht. Wir waren sehr gespannt – und inzwischen verwenden über 30 Millionen Menschen Google Chrome als primären Browser. Viele Nutzer von Google Chrome leben praktisch im Internet. Sie verbringen den grössten Teil ihrer Zeit damit, Nachrichten zu lesen, Suchen durchzuführen, E-Mails zu schreiben, Einkäufe zu tätigen und in Kontakt mit Freunden zu bleiben.
Die meisten Betriebssysteme wurden jedoch in einer Zeit entworfen, als es noch kein Internet gab. Wir meinen, das Internet sollte den Kern beim Umgang mit Computern darstellen. Aus diesem Grund haben wir den Google Chrome-Browser entwickelt und überdenken nun im nächsten Schritt, wie ein entsprechendes Betriebssystem aussehen sollte.
Heute können wir von einem aufregenden Projekt berichten: dem Google Chrome-Betriebssystem. Google Chrome OS ist ein Open Source-Betriebssystem für Netbooks und auf das Nötigste reduziert. Gegen Ende dieses Jahres werden wir das Programm als Open Source freigeben, und Netbooks, die unter Google Chrome OS laufen, werden in der zweiten Jahreshälfte 2010 im Handel erhältlich sein. Da wir mit vielen Partnern und der Open Source-Community an der Entwicklung dieses Betriebssystems arbeiten, möchten wir bereits jetzt unsere Ziele bekannt geben, die wir mit diesem Projekt verfolgen, damit jeder nachvollziehen kann, was wir damit erreichen möchten.
Schnelligkeit, Einfachheit und Sicherheit sind die zentralen Aspekte von Google Chrome OS. Wir entwerfen ein schnelles Betriebssystem, das auf das Nötigste reduziert ist und die Nutzer innerhalb weniger Sekunden ins Web bringt. Die Benutzeroberfläche ist minimal. Sie bleibt im Hintergrund und die meiste Nutzererfahrung findet im Internet statt. Und wie beim Google Chrome-Browser kehren wir hier zu den Grundlagen zurück und entwerfen die dem Betriebssystem zugrunde liegende Sicherheitsarchitektur vollständig neu, damit die Nutzer sich nicht um Viren, Malware und Sicherheitsupdates kümmern müssen. Der Rechner sollte einfach nur funktionieren.
Google Chrome OS wird sowohl auf x86- als auch auf ARM-Plattformen laufen, und wir arbeiten mit vielen OEMs zusammen, um im nächsten Jahr eine Reihe von Netbooks in den Handel bringen zu können. Die Softwarearchitektur ist einfach – Google Chrome läuft mit einem neuen Fenstersystem, das auf einem Linux-Kernel aufbaut. Die Plattform für Anwendungsentwickler ist das Web. Alle webbasierten Anwendungen funktionieren automatisch und neue Anwendungen können mit den jeweils bevorzugten Webtechnologien geschrieben werden. Und natürlich laufen diese Anwendungen nicht nur auf Google Chrome OS, sondern mit jedem Standardbrowser unter Windows, Mac und Linux. So erweitert sich der mögliche Kundenkreis für Entwickler um ein Vielfaches.
Man kann sich nun fragen, wie diese Bemühungen mit Android zusammenhängen, Googles Open Source-Betriebssystem für mobile Geräte. Android wurde von Anfang an dafür entworfen, auf einer Vielzahl verschiedener Geräte ausgeführt zu werden – von Telefonen, über Set-Top-Boxes bis hin zu Netbooks. Google investiert weiter und erweitert noch die Arten von Verbraucherprodukten, auf denen Android eingesetzt werden kann. Google Chrome OS ist eine ganz andere Initiative. Google Chrome OS wurde speziell für Netbooks entworfen, und damit für Nutzer, die den grössten Teil ihrer Zeit online verbringen.
Wir erhalten viel Feedback von unseren Nutzern, und alle möchten ihre Computererfahrung fortlaufend verbessern. Sie möchten sofort auf ihre E-Mails zugreifen können und nicht erst lange darauf warten müssen, bis der Computer hochgefahren und der Browser gestartet ist. Die Computer sollen so schnell bleiben, wie sie es am Anfang waren. Die Nutzer möchten überall auf ihre Daten zugreifen können und sich keine Sorgen darüber machen müssen, was passiert, wenn sie den Computer verlieren oder sie vergessen haben, ihre Dateien zu sichern. Und was noch wichtiger ist: Sie möchten nicht jedes Mal Stunden mit der Konfiguration ihres Computers zubringen müssen, wenn sie sich neue Hardware anschaffen, und sich nicht mehr ständig um Softwareupdates kümmern müssen. Doch immer wenn Nutzer bessere Erfahrungen mit ihren Computern machen, kommt dies auch Google zugute, denn zufriedene Nutzer werden auch mehr Zeit im Internet verbringen.
Wir haben viel zu tun und wir werden auf jeden Fall auch viel Hilfe von der Open Source-Community benötigen, um unsere Vision zu verwirklichen. Teilen Sie es uns mit, wenn Sie Interesse haben! Wir sind schon sehr gespannt darauf, was uns erwartet, und wir hoffen, Sie sind es auch. Mehr darüber können wir Ihnen im Herbst berichten und wünschen Ihnen nun einen wunderschönen Sommer.
Quelle: Google
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