Mit der Vertex 3.20 wagt OCZ den Schritt in Richtung 20 Nanometer NAND von Intel/Micron. Dieses Vorhaben ist von einer durchaus kritischen Natur für OCZ, denn schliesslich lässt man sich damit auf einen Spagat zwischen Zuverlässigkeit und Preis ein. Insgesamt kann man gespannt sein welche Chips OCZ dieser Tage auswählt. An diesem Punkt wollen wir nicht zu viel verraten, wir sind aber der Überzeugung, dass es sich um einen guten Kompromiss handelt.
Spezifikationen / Lieferumfang
Modell |
OCZ Vertex 3.20 120 Gigabyte |
Kapazität |
120 Gigabyte |
Formfaktor |
2.5'', 9.3 mm |
Stromverbrauch |
0.55 Watt idle, 2.1 Watt active |
Speicher |
Synchrones NAND, 20nm, 3'000 P/E-cycles |
Technologie |
Intel 29-F64G08ACMF3 |
Durchsatz |
bis zu
550 MB/s lesend, bis
zu 520 MB/s schreibend
bis zu 40'000 IOPS, random
4k |
Zugriffszeit (lesend) |
< 0.1 ms |
MTBF |
2'000'000
Stunden |
Schalldruck |
lautlos |
Garantie |
3 Jahre |
Hören wir den Produktnamen "Vertex", dann kommt uns sofort ein
High-Performance Solid State Drive in den Sinn. Über Jahre hinweg handelte es
sich bei der Vertex-Serie um das Flaggschiff-Produkt des SSD-Herstellers. Seit
im vergangenen Jahr die Führung bei OCZ gewechselt hat, begann man das
Unternehmen zu restrukturieren und effizienter aufzubauen. Teil dieser
Massnahmen war ein radikaler Aufräumprozess in der Produktpalette von OCZ.
Schaute man vor einem Jahr auf der Website von OCZ vorbei, dann fand SSDs für
jedes noch so kleine Marktsegment. Damit war man der einzige Hersteller, der ein
solch umfangreiches Portfolio an SSDs führte.
Im Zuge der Konsolidierung des SSD-Lineups nahm OCZ mitunter die Agility- und
die Solid-Series vom Markt. Dabei handelte es sich um die Einsteiger-Produkte,
die mit einem aggressiven Preis punkten sollten. Aufgrund der Tatsache, das man
mit der Vertex 4 und der Vector im vergangenen Jahr zwei weitere
High-Performance Desktop-SSDs eingeführt hat, die über der Vertex 3 angesiedelt
sind, fällt die Vertex 3.20 nun in die Kategorie der Mainstream-Drives und
wiederspiegelt dementsprechend das Einsteigerangebot des amerikanischen
SSD-Herstellers.
Die wohl wichtigste Neuerung, die die Vertex 3.20 gegenüber der Vertex 3 mit
sich bringt, betrifft den NAND-Flash-Speicher. Auch OCZ hat mittlerweile den
Schritt hin zu MLC NAND von Intel/Micron gewagt, das im 20-Nanometer-Verfahren
hergestellt wird. Als Vergleich dazu: Bei der Vertex 3 kam NAND mit 25 Nanometer
breiten Sturkturen zum Einsatz. Ein Shrink, sprich eine Verkleinerung des
Herstellungsprozesses bringt immer einen Vorteil sowie einen Nachteil mit sich.
Der Vorteil liegt darin, dass man aus einem 300-Millimeter-Wafter mehr
funktionierende Chips gewinnen kann und die Produktion insgesamt
kosteneffizienter wird. Diese gesteigerte Kosteneffizienz erreicht letztlich auf
verhältnismässig direktem Wege den Endkunden, in Form von Preisreduktionen. Den
Nachteil findet man schliesslich bei der maximalen Anzahl P/E-Zyklen
(Program/Erase-Cycles), sprich die Anzahl, wieviele Mal das NAND
wiederbeschrieben werden kann. Je nach Typ, fand man bei den
25-Nanometer-NAND-Flash-Speicherchips 5'000 oder 3'000 P/E-Zyklen. Führt man
sich die Spezifikationen des Intel 29-F64G08ACMF3-Speichers zu Gemüte, dann
findet sieht man, dass dieser neue 20-Nanometer-Speicher 3'000 P/E-Zyklen
überstehen soll. Hält man sich vor Augen, dass bei Einsteiger-SSDs derzeit
TLC-Speicher beliebt ist, der es gerade einmal auf 1'200 P/E-Zyklen bringt, dann
erhält man mit der Vertex 3.20 ein Einsteiger-Drive, das auf dem Papier eine
mehr als doppelt so hohe Lebensdauer aufweist.
Nun aber genug der Worte: Schauen wir uns an, was die Vertex 3.20 mit 120
Gigabyte Speicherkapazität und SandForce SF-2281 Controller zu leisten im Stande
ist. Insgesamt wird das eine interessante Angelegenheit, denn ein Shrink beim
Fertigungsprozess von NAND-Flash-Speicher hat normalerweise auch einen
Leistungsverlust zur Folge. Vergleichen wir also die Werte der Vertex 3.20 mit
denjeingen der Vertex 3, dann sehen in wie weit OCZ die Firmware der Vertex 3.20
auf die 20 Nanometer Chips optimieren konnte. Bekommen wir in etwa das
Performance-Niveau der Vertex 3 zu Gesicht, dann haben die Firmware-Ingenieure
bei OCZ ganze Arbeit geleistet.
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