22 Nanometer und Mathe
An dieser Stelle stiften wir etwas Verwirrung um anschliessend etwas mehr
Klarheit zu schaffen. Für den Fall, dass man folgendes noch nicht wusste: Die
Verkleinerung der Strukturbreite bei Prozessoren geschieht mittlerweile auf
einem Quantenlevel. Quantenmechanik mag ein beängstigendes Wort sein, das
Prinzip dahinter ist aber nicht schwierig zu verstehen. Die Quantenphysik hegt
den Anspruch Zusammenhänge zu beschreiben, die auf atomarer und molekularer
Ebene stattfinden. Bei einer Strukturbreite von 22 Nanometern befinden wir uns
auf einer solchen Ebene und dementsprechend hantieren wir mit Quantenphysik. In
diesem Zusammenhang können wir von der Heisenbergschen Unschärferelation
sprechen. Diese besagt, dass man nicht weiss wo sich ein Elektron zu einem
bestimmten Zeitpunkt aufhält. In anderen Worten heisst dies auch, dass wenn ein
Elektron nicht dort es wo es eigentlich sein sollte, dann hat man mit
Leckströmen zu kämpfen. Es gibt eine Gleichung die eine Zusammenahng zwischen
Temperatur und Leckströmen schafft. Trotz ihrer Komplexität hilft sie dabei
einige Zusammenhänge einfach und schnell zu verstehen.
Sub threshold Leakage= A (W/L) (k^2/q^2) T^2 e^((-qV_t)/nkT) In Worte
gefasst besagt diese Gleichung, dass die Temperatur einen Exponentiellen
Einfluss auf Leckströme ausübt. Hinzu kommt, dass auch die Spannung einen
signifikanten Einfluss auf die Leckströme hat. Dieses Prinzip traf auf so gut
wie alle Mikroporzessoren zu. Bei Ivy Bridge kommt nun hinzu, dass einfach
verstanden werden kann weshalb. Die Leistung die benötigt wird, die man in
diesem Fall mit den Leckströmen gleichsetzen kann, messen wir bei einer
konstanten Übertaktung. Die einzigen zwei Parameter die wir ändern betreffen die
Spannung sowie die Temperatur, wobei die Spannung jeweils konstant gehalten wird.
Wir können erkennen, dass die Temperatur einen sehr deutlichen Effekt auf
die Verlustleistung, die in diesem Fall die Leckströme repräsentiert, hat. Bei
einer Temperatur von -60°C sieht man, dass ein Optimum bezüglich des
Stromverbrauchs erreicht wird. Ebenfalls sieht man den exponentiellen
Zusammenahng, denn die Verlustleistung steigt gegenüber den Temperaturerhöhungen
deutlich stärker an. Weite bestätigt dies, dass Intel bei dieser CPU schwer mit
Leckströmen zu kämpfen hat. Die gute Nachricht ist aber, dass die Leckströme
exponentiell abnehmen, wenn man die Temperatur senkt.
Wie hilft uns dies nun aber beim Overclocking? Man kann sich an dieser
Stelle merken, dass mit jedem Grad um das man die Temperatur verringert man die
Leckströme noch stärker minimiert. Hinzu kommt, dass eine Reduktion der
Leckströme mit einer verbesserten Taktausbeutung einher geht. Somit zählt bei
Ivy Bridge also jedes einzelne Grad um dasjenige man die Temperatur weiter
senken kann.
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