Mit den neuen Bulldozer-Prozessoren hat AMD die ersten Acht-Kerner für Kosumer sowie Enthusiasten auf den Markt gebracht. Wie so oft in der Vergangenheit, sind die AMD Prozessoren äusserst preiswert. So ist beispielsweise das Topmodell bereits ab CHF 254.- (ca. EUR 212.-) erhältich. Damit befindet sich der Preis zwischen demjenigen eines Core i5-2500K und Core i7-2600K. Ferner freuen sich Übertakter darüber, dass es sich bei allen Prozessoren der FX-Produktlinie um "Black Editionen" handelt, sprich diese verügen über einen freien Multiplikator.
Aufgrund der Tatsache, dass es sich bei den Bulldozer-Prozessoren nicht um Phenom-II-CPUs handelt, denen zwei Kerne hinzugefügt wurden, entspricht die finale Performance nicht derjenigen eines solchen hypothetischen Prozessors. Wie wir bereits erwähnt haben handelt es sich um eine komplett neue Architektur, die auf Modulen sowie "Computing Units" aufbaut. Die FX-Prozessoren mit acht Kernen verfügen zudem über beachtliche acht Megabyte L3-Cache. Hinzu kommt das Turbo-Core-Feature, das unter Last in der Lage ist alle Kerne um bis zu 300 MHz zu übertakten. Werden nicht alle Kerne belastet, dann kann die Übertaktung gar 600 MHz betragen. Dies ermöglicht schliesslich das Turbo-Max-Feature.
Betrachtet man schliesslich die Performance der neuen Acht-Kern-Bulldozer-Prozessoren, dann sind diese im Durchschnitt etwas schneller als der Phenom II x6 1090T BE. Nichts desto trotz hätten wir mehr erwartet, vor allem nach einer solch langen Entwicklungszeit und derart vielen Terminverschiebungen bezüglich der Vorstellung. Tatsache ist es, dass die neuen AMD Prozessoren gemischte Gefühle hinterlassen. Schaut man bei den Benchmarks genauer hin, dann sieht man, dass vor allem Software, welche auf die Verwendung von zahlreichen Prozessorkernen optimiert wurde, von der neuen Architektur zu profitieren vermag. Im besten Falle ist es dem FX-8150 gar möglich einem Intel Core i7-990X oder einem Core i7-2600K das Leben schwer zu machen. Leider aber kommt dies äusserst selten vor. Betrachtet man schliesslich die Effizienz pro Kern, dann ist die Bulldozer-Architektur nicht selten langsamer als der Phenom II x6 1090T. Im schlimmsten Falle spielt die CPU in der Liga der Einsteiger-CPU AMD A8 3850.
Wie man es von zwei Milliarden Transistoren nicht anders erwarten kann, sind die neuen Bulldozer-Prozessoren alles andere als sparsam, wenn es um den Energieverbrauch geht. Unser Testsystem benötigte unter Last satte 214 Watt. Dies sind 60 Watt mehr als ein Intel Core i7-2600K basiertes System aus der Steckdose zieht. Immerhin, an den Stromverbrauch einer Hexa-Core-Intel-Core-i7-990X-CPU kommt Bulldozer glücklicherweise nicht heran. Im Idle-Modus waren 76 Watt von Nöten, damit das System seine Dienste verrrichten konnte. Dies entspricht einem durchaus konkurrenzfähigen Wert.
Sollte man derzeit über eine System basierend auf einer AMD Phenom II x4
CPU verfügen und sich Gedanken über ein Upgrade machen, dann sind die neuen
Prozssoren mit Sicherheit eine Überlegung wert. Besitzt man jedoch einen Phenom
II x6, dann ist man diesem Prozessor noch gut bedient.
Bei der Anschaffung einer AMD FX-CPU sollte man in jedem Falle überprüfen ob die
BIOS Version des Boards die neuen Prozessoren auch bereits unterstützt. Falls
nicht, muss ein BIOS-Update durchgeführt werden.
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