AGESA 1.0.0.6 Update getestet - DDR4-3200 problemlos

Published by Marc Büchel on 21.06.17

Betrachte ich die AMD Ryzen Plattform derzeit aus dem Blickwinkel eines Reviewers/Testers, dann ist die Tatsache, dass AMD durch das Ausrollen von AGESA-Updates via dem BIOS der Mainboardhersteller, Einfluss auf die Leistung sowie die Kompatibilität nehmen kann, äusserst interessant.

Im Falle von Ryzen hatte ich das Glück bereits Monate vor dem Launch mit der Plattform “spielen” zu dürfen. Bereits zu diesem Zeitpunkt war glasklar, dass noch so einiges an Tweaking von Seiten AMD, wie auch der Mainboardhersteller, in die Plattform fliessen muss, damit wir letztlich das zu Gesicht bekommen, was diese Plattform effektiv zu leisten im Stande ist. Damals waren Speicherprobleme nicht einmal wirklich erwähnenswert, denn im Endeffekt war man froh, wenn das System überhaupt startete. Zudem muss ich mich in meine Jugendzeit zurückerinnern, um mir vor Augen zu halten, wann ich zum letzten Mal Hex-Werte in ein BIOS getippt habe um Parameter anzupassen.



Einen Schritt weiter im Text, die Vergangenheit hinter uns lassend, gilt zu sagen, dass AMD’s Ryzen Platform mittlerweile deutlich einfacher in der Handhabung ist. Hinsichtlich Speicherkompatibilität wäre ich beinahe verlockt zu sagen, dass man endlich das Beta-Stadium hinter sich hat. Das aktuelle Beta-BIOS (Version 9945) von ASUS bezüglich dem Crosshair VI Hero hilft massiv hinsichtlich Speicherkompatibilität und ein klein wenig kann man durch das Anpassen der DRAM-Frequenz auch an der Leistungsschraube drehen. Wovon ich aktuell immer noch tunlichst meine Finger lasse ist das Übertakten der Kerne. Um an dieser Stelle nicht hoffnungslos vom Thema abzuschweifen folgendes: Ich werde mich noch ein paar AGESA-Updates gedulden, bis ich das nächste Mal versuche eine Ryzen CPU mit Hilfe von Wasser- oder Luftkühlung zu übertakten.

Nun aber genug der einleitenden Worte. Wie der aufmerksame Leser wohl bereits enthemen konnte, machte ich mich auf die Suche nach dem aktuellsten Beta-BIOS für das ASUS Crosshair VI Hero, das ich finden konnte und flashte dieses. Anschliessend überprüfte ich inwiefern sich die Speicherkompatibilität verbesserte. Zu meiner Überraschung war es kinderleicht die 16GB DDR4-3200-Corsair-Vengeance-Speicher (Samsung B-Die) zum stabilen Funktionieren zu bekommen. Schlicht und ergreifend die gewünschte Frequenz wählen, in meinem Fall maximal DDR4-3333MHz, und anschliessend F10 & Enter drücken (Speicher & bestätigen), resultierte in einem tadellosen Bootvorgang. Wie bereits erwähnt, nahm ich mich nicht bloss der Kompatibilität an, sondern auch der Performancesteigerung, die in Relation zum gesteigerten Stromverbrauch stellte. Zu diesem Zweck verwendete ich die beiden Benchmarks SuperPi 1.5 SX sowie Cinebench R15, während dem ich jeweils den Stromverbrauch überwachte. Sollte man sich nun mittlerweile fragen, wo denn die ganzen Spezifikationen des Testsystems geblieben sind: Diese habe ich unten an diesem Artikel angehängt, sodass wir uns gleich, mit möglichst wenig Ablenkung, auf die folgenden Graphen konzentieren können.

CPU Clk Vcore load SuperPi 1.5 XS - 32M (Volt) Timings Mem Clk (MHz) P. cons. idle (Watt) P. cons. SuperPi 1.5 XS (Watt)
4.1 GHz on 2 cores 1.199 15-15-15-36-51 1T 2133 54 76
4.1 GHz on 2 cores 1.199 15-15-15-36-56 1T 2400 59 81
4.1 GHz on 2 cores 1.199 16-16-16-39-62 1T 2666 59 82
4.1 GHz on 2 cores 1.395 16-16-16-39-66 1T 2800 60 83
4.1 GHz on 2 cores 1.395 16-16-16-39-69 1T 2933 63 85
4.1 GHz on 2 cores 1.395 16-16-16-39-72 1T 3066 63 87
4.1 GHz on 2 cores 1.395 16-16-16-39-75 1T 3200 61 88
4.1 GHz on 2 cores 1.395 18-21-21-49-78 1T 3333 63 87


Dieser Graph zeigt den Leistungszuwachs bei SuperPi 1.5 XS - 32M, wenn man via Drop-Down im BIOS die Speichertaktrate anhebt, in Realtion zur Steigerung des Stromverbrauchs. Die Timings wurden automatisch gesetzt und sind in den Tabellen aufgeführt, nebst weiteren Informationen wie Spannungen und Kerntaktfrequenzen.

Erhöht man den Speichertakt von DDR4-2133 auf DDR4-3200 so erhält man im Falle von SuperPi 1.5 XS - 32M einen Leistungszuwachs von 3.67%. Zugleich steigt der Stromverbrauch des Gesamtsystems um satte 15.79%.



CPU Clk Vcore load Cinebench R15 (Volt) Timings Mem Clk (MHz) P. cons. idle (Watt) P. cons. Cinebench R15 (Watt)
3.7 GHz on 8 cores 1.199 15-15-15-36-51 1T 2133 54 158
3.7 GHz on 8 cores 1.199 15-15-15-36-56 1T 2400 59 167
3.7 GHz on 8 cores 1.199 16-16-16-39-62 1T 2666 59 169
3.7 GHz on 8 cores 1.395 16-16-16-39-66 1T 2800 60 170
3.7 GHz on 8 cores 1.395 16-16-16-39-69 1T 2933 63 173
3.7 GHz on 8 cores 1.395 16-16-16-39-72 1T 3066 63 174
3.7 GHz on 8 cores 1.395 16-16-16-39-75 1T 3200 61 175
3.7 GHz on 8 cores 1.395 18-21-21-49-78 1T 3333 63 175


Dieser Graph zeigt den Leistungszuwachs bei Cinebench R15, wenn man wiederum via Drop-Down im BIOS die Speichertaktrate anhebt, in Realtion zur Steigerung des Stromverbrauchs. Die Timings wurden ebenfalls automatisch gesetzt und sind in den Tabellen aufgeführt, nebst weiteren Informationen wie Spannungen und Kerntaktfrequenzen.

Erhöht man den Speichertakt von DDR4-2133 auf DDR4-3200 so erhält man im Falle von Cinebench R15 einen Leistungszuwachs von 1.62%. Zugleich steigt der Stromverbrauch des Gesamtsystems um satte 10.76%.

Fazit


Zu sehen, dass AMD sowie auch die Mainboardhersteller, selbst nach dem Launch eines Produktes, zusammen daran arbeiten die Speicherkompatibilität sowie auch die Leistung zu verbessern, gefällt. Darüber hinaus zeigt es, dass vor allem AMD konsequent das Ziel verfolgt Ryzen in Kombination mit dem X370 Chipsatz an einen soliden und ausgewachsenen Punkt zu bringen. Nichtsdestotrotz bin ich vom Leistungszuwachs, wenn man anstatt der standardmässigen DDR4-2133 nun DDR4-3200 fährt enttäuscht. 1.62% mehr „Pupf“ (wie wir Schweizer zu sagen pflegen) bei Cinebench R15 und 3.67% mehr bei SuperPi 1.5 XS - 32M sind nicht wirklich als der „Wahnsinn“ zu bezeichnen. Vor allem wenn man das Mehr an Leistung in Relation zum gesteigerten Stromverbrauch stellt, wobei das Testystem im Falle von Cinebench R15 sich 10.76% und bei SuperPi 1.5 XS - 32M 15.79% mehr „Saft“ (wiederum ein Schweiz Ausdruck) gönnte.

Man sich nun anschickt seinen Speicher in Kombination mit seinem Ryzen-System am Maximum zu betreiben, diese Entscheidung möchte ich dem Leser persönlich überlassen. Basierend auf den hier präsentierten Daten verfügt man nun aber über die Möglichkeit einen informierten Entscheid zu treffen. Mir persönlich sind es Leistungszuwächse im tiefen einstelligen Prozentbereich nicht wert, dass mein System mehr als 10% mehr Strom verbraucht. Was denkst du?

Spezifikationen Testsystem


Mainboard
  • ASUS Crosshair VI Hero (Beta BIOS Version 9945)
CPU
  • AMD Ryzen 7 1800X @ Default
Speicher
  • Corsair Vengeance LED DDR4-3200C16 (CMU32GX4M4C3200C16R)
  • @DDR4-2133C15
  • @DDR4-2400C15
  • @DDR4-2666C16
  • @DDR4-2800C16
  • @DDR4-2933C16
  • @DDR4-3066C16
  • @DDR4-3200C16
  • @DDR4-3333C18
Software
  • SuperPi 1.5 XS - 32M
  • Cinebench R15
Grafikkarten
  • nVidia GeForce GTX 980
OS
  • Windows 10 x64
Festplatte
Netzteil
  • Seasonic Platinum SS-1000XP / 1000 Watts



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