Kombinationen verschiedener RAID-Level - Teil 2
RAID 50
Ein RAID 50-Array besteht aus einem RAID 0-Verbund, der aus mehreren gespripten RAID 5 besteht. Es werden mindestens sechs Festplatten benötigt. Ein RAID 50 verfügt über sehr hohe Sicherheit sowie über eine hohe Performance. Der Anwendungsbereich liegt bei Datenbanken, wo Redundanz und Schreibperformance im Vordergund stehen.
RAID 51
Bei einem RAID 51-Verbund wird ein RAID 5 gespiegelt, sprich eines oder mehrere RAID 5 werden mit einem RAID 1 verknüpft.
Verwendet man einen RAID 51-Verbund mit acht Festplatten, so können bis zu drei beliebige Festplatten gleichzeitig ausfallen. Des Weiteren können maximal fünf Festplatten ausfallen, sofern keine aus dem gespiegelten RAID 5-Verbund betroffen ist/sind.
RAID 55
Bei einem RAID 55-Verbund werden mehrere RAID 5-Systeme über ein weiteres RAID 5 zu einem RAID 55 verknüpft. Der Vorteil zu einem RAID 51 ist beispielsweise ein geringerer Overhead und die Lesegeschwindigkeit der Daten.
Verwendet man einen RAID 55-Verbund mit neun Festplatten, so können drei beliebige Festplatten gleichzeitig ausfallen. Des Weiteren können fünf Festplatten ausfallen. Die kleinste RAID 55-Variante besteht aus mindestens neun Festplatten zu je drei Legs à drei Festplatten.
RAID 5E
RAID 5E ist die Abkürzung für RAID 5 Enhanced. Diese Technik wird seit langem von IBM eingesetzt. Mittlerweile aber wird RAID 5E durch RAID 5EE ersetzt.
Bei einem RAID 5E wird ein RAID 5 mit einem Hot-Spare kombiniert. Dabei wird der Hot-Spare nicht als separates Laufwerk ausgeführt, sondern auf die einzelnen Platten verteilt. In anderen Worten wird auf jeder Festplatte Speicherplatz für den Fall eines Ausfalles reserviert. Sollte nun eine Festplatte ausfallen, so wird der Inhalt im freien Speicherplatz wiederhergestellt.
Ein RAID 5E bietet im Vergleich zu einem RAID 5 eine bessere Performance, da alle Platten ständig genutzt werden, sowie die üblicherweise leer mitlaufende Hot-Spare-Platte.
RAID 5EE
Bei einem RAID 5EE wird nicht wie bei einem RAID 5E der freie Speicherplatz am Ende der Festplatten reserviert, sondern diagonal über die Platten verteilt. Dies hat zur Folge, dass bei einem Ausfall eine höhere Performance bei der Wiederherstellung der Daten gegeben ist.
Matrix RAID
Mit der Intel ICH6R-Southbridge Mitte 2004 wurde erstmals eine neue Technologie namens "Matrix-RAID" integriert. Dabei sollen die Vorteile von RAID 0 und RAID 1 anhand von zwei Festplatten vereint werden und nicht wie üblich anhand von deren vier. Zu diesem Zweck werden die Festplatten in je zwei Partitionen unterteilt. Ein Bereich kann nun auf die andere Festplatte gespiegelt werden, während im anderen Bereich die Daten aufgeteilt werden können.
Verwendet man mehr als zwei Festplatten in einem Matrix-RAID, so kann man auch andere RAID-Systeme konfigurieren, ab drei Festplatten beispielsweise ein RAID 5.