Ein Blick ins Innere
Den ersten Hinweis für ein qualitativ hochwertiges Netzteil findet man
bereits bei dessen erster Betrachtung.
Das Gehäuse besticht mit elegantem Design und guter Verarbeitung. XFX verbaut
einen Protechnic Electric 135mm Fan. Hier unterscheidet sich dieses Netzteil vom
Seasonic SS-1250. Gleich am Eingang befindet sich ein Eingangsfilter YO15T1 (250V, 15A, CX =
0.1uF, CY= 3300pF*2, Commom Mode (CM choke) = 2*0.3uH) von Yunpen Electronic.
Auf dem PCB geht die Eingangsfilterung mit zwei X, vier Y Filtern, jeweils einer
CM und DM Choke und vier MOV (Metal-Oxid-Varistor), weiter. Zudem verfügt dieses
Netzteil über einen NTC Termistor, der den inrush Strom begrenzt und
das Netzteil, sobald eingeschaltet, wird durch ein Relais überbrückt wird.
Die Eingangsfilterung betrachten wir als ausergewöhnlich aufwändig und
hochwertig.
Zwei GBJ 2506 (25A) übernehmen die Gleichrichtung.
Der PFC Booster besteht aus
zwei IPW60R099CP Mosfets (650V, 0.1Ohm, 31A) und einer C3D101060 (600V, 10A, Qc
25nC) SiC Schottky Diode. Der APFC wird durch einen
NCP1654
(54B65) von ON Semiconductor gesteuert.
Dieser verfügt über eine Gate-Treiberleistung von 1.5A.
Dieses Netzteil enthält drei APFC Kondensatoren von Nippon Chemi-Con (KMR Serie;
jeweils 330uF, 420V, 105°C).
Vier 60R160C6 (650V, 0.16Ohm, 23.8 A) Mosfets werden primärseitig für den LLC
Resonanzwandler werwendet, der von einem CM6901 gesteuert wird. Die Primärseite
dieses Netzteils ist sehr solide. Insbesondere die Aufwändige Eingangsfilterung
und die grosszügige Verwendung (beinahe 1000uF) von extrem hochwertigen
japanischen Nippon Chemi-Con Kondensatoren beim APFC gefallen uns
sehr.
Sekundärseitig übernehmen acht BSC018N04LS (40V, 1.8mOhm, 100A) Mosfets die
Gleichrichtung. Diese Mosfet sind hochwertig. Das Design, das im Prinzip das
selbe ist wie bei den Seasonic's ProSeries mit einer wesentlich
geringer spezifizierten Leistungen - scheint ursprünglich für ca. 850W entworfen.
Im Anschluss hat man dieses Design hoch skaliert und für höhere Leistungen
vorbereitet.
Unseres Erachtens ist die 12V Rail mit 104A zu nahe an ihrer Belastungsgrenze.
Insbesondere die Strecke zwischen Transformatoranschluss und dem ersten MOSFET
ist schwach und wurde auch nicht durch auflöten einer
Kupferplatte verstärkt. Eine aufgelötete Kupferplatte fehlt auch unter den
Mosfets, dies erhöht eineseits den Leitwiderstand sowie den
Wärmewiderstand zum Kühlkörper. Die Mosfets werden somit relativ warm,
insbesondere derjenige der am nächsten beim Trafo liegt.
Zudem werden die Mosfets über ein Wärmeleitpad an der Gehäusewand gekült, diese
wird an der entsprechenden
Stelle unter Vollast sehr warm. Bei diesem Netzteil liegt +12V am mittelabgriff
des Trafo und auch physisch in der Mitte und die Mosfets schalten das GND.
Auch die folgende 12V Verteilung zu den Anschlüssen varmag nur bedingt zu
überzeugen. Die Versorgung des PCBs an den Gehäusewand (mit den Anschlüssen und
den
3.3 und 5V Wandlern) wurde über eine Verbindung gelöst, die über einen geringen Querschnitt
verfügt.
Ein PS232 überwacht die vier 12V Rails, diese werden durch vier Spulen aus der 12V
Hauptrail generiert. Durch eine fünfte Spule fliesst der
Versorgungsstrom für die 3.3 und 5V Wandler.
In diesem Netzteil finden wir ausschliesslich 105°C Kondensatoren von Nippon
Chemi-Con. Diese sind von überragender Qualität. Es ist sehr aussergewöhnlich
dass ein Netzteil Hersteller ein derartiges Qualitätsmerkmal hinterlässt. Danke
XFX/Seasonic!