DragonCase - The One And Only - Von A - Z
Category : Modding
Published by Marc Büchel on 11.07.04
Der auf den folgenden Seiten verfasste Text, enthält mehrere Modding How To's, welche schlussendlich zu einem Mod geführt haben. Dabei führe ich euch Stück für Stück in die Entstehungsgeschichte, sowie einige grundlegende Gedanken bezüglich Modding meinerseits ein.

Einleitung

Der auf den folgenden Seiten verfasste Text, enthält mehrere Modding How To's, welche schlussendlich zu einem Mod geführt haben. Dabei führe ich euch Stück für Stück in die Entstehungsgeschichte, sowie einige grundlegende Gedanken bezüglich Modding meinerseits ein.


Grundgedanken

Prinzipiell gebe ich überhaupt nichts auf irgendwelche "Modder-Ethik", wenn man diesen Punkt so nennen könnte. Jeder Modder hat seinen eigenen Geschmack, den er auch verwirklicht, egal auf welche Art und Weise. Manche zeigen dabei viel Elan, viel Willen und ein prall gefülltes Portemonnaie. Einige von ihnen sind gar Polymechaniker oder üben einen anderen Beruf aus, welcher mit Handwerk zu tun hat.
In meinem Falle, dem Falle eines Studenten, der viel Willen aufweist, ist eine Person vorhanden, die einen Mod verwirklichen wollte, welcher in seiner Art einzigartig sein sollte und mindestens eine generell neue Modding-Idee enhalten sollte.
Anfangs wollte ich lediglich einen Drachen auf ein Window gravieren, was mir aber aus meiner Sicht misslang, da gravieren mit einem Proxxon/Dremel, wie ich es gemacht habe, von Nahem betrachtet keine ansprechenden Resultate liefert. Diese Erkenntnis hatte ich nach einigen vergeblichen Gravurversuchen erlangt. Nun hätte ja noch die Möglichkeit bestanden, den Drachen aus einer matten Klebefolie auszuschneiden und ihn auf ein Window zu kleben. Dies sagte mir aber überhaupt nicht zu, da ich nie den Weg des geringsten Widerstandes wähle.
Nach einer gewissen Zeit überlegen tendierte ich dazu einzelne Teile des Drachens aus zu sägen, so dass viele kleine Windows vorhanden gewesen wären. Dies erwies sich bei einem CS-901 Gehäuse aber als beinahe unmöglich, wenn man es nicht Laser-Schneiden lassen wollte. Zu diesem Zeitpunkt konnte ich mir dies erstens nicht leisten und zweitens verliert das Gehäuse durch einen automatisierten Vorgang/Herstellungsprozess an Charme und Wärme, denn es sind die kleinen Fehler, welche ein komplett von Hand gemoddetes Gehäuse auszeichnen.
Ca. einen Monat später im Juni 2001 hatte ich die Idee zum eigentlichen Bohrmod, was schlussendlich auch zum Leitmotiv des gesamten Cases wurde.


Bemerkung

Der Auflistung der einzelnen Mods wiederspiegelt keine chronologische Struktur, das heisst, der Front Mod mit welchem ich beginnen werde, ist nicht der erste Mod, welchen ich am Case getätigt habe.
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Front

Dragon Case (Bohrmod)

Da mir die Front der CS-Gehäuse noch nie besonders gefallen hat, beschloss ich diese zu überarbeiten. Die Grundidee entspricht derjenigen von Moddingfreax.de, wobei ich aber einen Schriftzug in die Aluminium-Platte bohren wollte. Dies hatte zu folge, dass ich erste eine passende Schrift entwickeln musste.

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Die Entwicklung des Schriftzuges dauerte ca. 1.5 Stunden. Anschliessend machte ich mich auf die Suche nach einem Stück Aluminium um daraus die Front-Platte auszuschneiden. Als erstes schnitt ich mit einer Stichsäge eine in Höhe und Breite, nicht aber in der Form, passende Platte aus. Da diese anfangs recht verschmutzt war, musste ich sie natürlich säubern. Dazu verwendete ich eine grobe Metallbürste, wie sie normalerweise zum reinigen eines Grills oder dergleichen verwendet wird, mit welcher ich das Aluminium mit Kreisbewegungen bearbeitete. Durch die Kreisbewegung beim bearbeiten konnte ich die Platte zusätzlich mit einer regelmässigen Struktur versehen.

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Zu diesem Zeitpunkt kam der eigentliche Mod, sprich das Bohren des Schriftzuges. Dazu klebte ich die entworfene Vorlage auf die zugeschnittene Aluminium-Platte und spannte einen 2mm Bohrer ein, mit welchem ich die knapp 400 Löcher bohrte. Da die Rückseite der gebohrten Platte nun viele scharfe Bohrlöcher vorzuzeigen hatte, spannte ich einen 4mm Bohrer ein und versenkte jedes einzelne Loch.

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Fertig mit dem versenken der einzelnen Löcher mussten nun die Rippen aus der CS-Front geschnitten werden. Hierbei verwendete ich einen Proxxon mit Trennscheiben für Holz. Es ist zu empfehlen, dass die verwendeten Trennscheiben eine gewisse Steifigkeit aufweisen, da man sonst kaum durch das PE kommt, aus welchem die Front besteht. Nicht erschrecken sollte von den zwischendurch heftigen statischen Ladungen, welche zu Stande kommen, wenn man das PE zersägt.
Hat man sich erst einmal durch den Kunststoff gekämpft, so geht es nun daran die Aluminium-Platte einzupassen und die Beleuchtung zu installieren. Zusätzlich verbaute ich noch ein kleines 4 x 20 LCD, welches im oberen Teil der Front Platz finden musste.
Verwendet man zwei 30 cm lange Kaltlichtkathoden, wie ich es gemacht habe, so muss man am oberen Teil der Front noch zwei Aussparungen herausnehmen, da die Kathoden ca. 1 cm zu lang sind.

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Hat man all diese Schritte hinter sich gebracht, kann man die Front wieder zusammenbasteln und den tollen Effekt betrachten.

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Stealth Mod

Mittlerweile konnte man den unteren Teil der Front gut betrachten und auch Freude dran haben. Was nun noch fehlte war ein Stealth Mod für den oberen Teil der Front.
Um dies zu verwirklichen musste ich auch wieder eine Vorlage erstellen auf welcher jegliche Aussparungen enthalten waren, welche man aus dem Aluminium auszusägen hatte.

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Hat man die Vorlage auf eine Aluminium-Platte passender Grösse geklebt – am besten mit durchsichtigem doppelseitigem Klebeband, damit auch nichts verrutscht – so kann man entweder mit einer Laubsäge oder mit einem Proxxon/Dremel, sowie einer Bohrmaschine die einzelnen Aussparungen/Löcher herausnehmen. Anschliessend empfiehlt es sich die Kanten mit einem Schlüsselfeilenset oder mit Metallschleifpapier zu brechen. Ich verwendete dazu ersteres.
Sind nun alle Kanten sauber gebrochen, so kann man sich daran machen die Front mit doppelseitigem Klebeband zu versehen. Natürlich könnte man die Platte auch verschrauben oder vernieten, was ich aber erstens aus Designtechnischen Gründen nicht machen wollte und zweitens wollte ich die Front nicht nachhaltig “zermodden“.
Zu guter Letzt kann die Stealth Platte festgeklebt werden, was wie folgt aussehen dürfte.

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Verbesserungen

Prinzipiell habe ich zwei Punkte im Verlaufe der Zeit verbessert. Zum habe ich die Alu-Platten mit einer regelmässigeren Struktur versehen und zu anderen wurde das LCD entfernt und die Beleuchtung geändert.

Um eine regelmässige Struktur zu erreichen, benötigte ich einen Schleifblock und Metallschleifpapier mit 240er Körnung. Nun ging es daran beide Platten von links nach rechts möglichst regelmässig abzuschleifen. Kleiner Tipp am Rande sollte man beim Schleifen ausbrechen in irgendeine andere Richtung als die Schleifrichtung, so hat man sich soeben einiges an neuer Arbeit geschaffen .
Das Endprodukt sollte wie folgt aussehen:

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Die neue Beleuchtung besteht nun aus vier zehn cm langen Kaltlichtkathoden.
Vorteil: Man muss keine Aussparungen mehr aussägen.
Nachteil: Man hat zwei Inverter zu verstauen, anstatt einen, wie bei zwei CCFLs.
Die Kaltlichtkathoden befestigte ich mittels Heissleim. Um zudem eine möglichst gleichmässige Ausleuchtung des Schriftzuges zu erreichen, ist es empfehlenswert weisses Papier an der Rückseite der Alu-Platte anzubringen, wenn möglich auch wieder mit durchsichtigem doppelseitigem Klebeband.

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Linke Gehäusewand

Dragon (Bohrmod)

Die linke Gehäusewand stellt sozusagen das Herzstück des gesamten Mods dar. Dabei entwarf ich als erstes einen Drachen, welcher Feuer spuckt, das heisst, dass ich den Drachen selbst gezeichnet habe, sprich nirgends kopiert. Als zweites vergrösserte ich diesen mit einem Kopiergerät bis er ideal auf die Gehäusewand passte. Nun durfte ich die Konturen des Drachens punkten – mit einem breiten Fine-Liner - um die einzelnen Bohrpunkte zu erhalten, wobei dies insgesamt knapp 2000 waren/sind. Anschliessend klebte ich die fertig gepunktete Vorlage auf die Gehäusewand, wobei es zu empfehlen ist erst das Gehäuseschloss zu entfernen.
Zum Bohren würde man am besten eine Standbohrmaschine verwenden, da diese aber recht umfangreiche Abmessungen bieten muss um eine 60 cm x 40 cm grosse Blechplatte zu bearbeiten, war ich gezwungen zur Handbohrmaschine zu greifen. Dabei kaufte ich als erstes neun 2 mm Bohrer, wobei am Ende der Bohrerei alle stumpf waren, was bei 2000 Löchern auch nicht weiter verwunderlich ist.
Bei der Beleuchtung verwendete ich anfangs eine rote Kaltlichtkathode oben (obwohl diese eher rosa war, das üblich Problem, welches man vor zwei Jahren hatte, wenn man eine rote CCFL kaufen wollte) und eine Blaue unten. Mittlerweile aber sind es zwei Rote oben (welche nun auch wirklich rot sind) und insgesamt sechs Blaue im unteren Teil des Gehäuses.

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Wie man erkennen kann, wenn man die Bilder genau betrachtet, ist auf der ersten Hälfte der Bilder kein regelmässiger Verlauf zu erkennen, sprich die Flamme und der Schwanz leuchten grell und der Kopf, sowie der Körper sind verhältnismässig schwach ausgeleuchtet. Um dem etwas abzuhelfen kam mir eines Tage die Idee, dass, ich weisses Papier an der Innenseite anbringen könnte um eine gleichmässigere Ausleuchtung zu erhalten.


Paintjob

Früher oder später musste das auch noch sein: Das üble Alltagsgrau musste einem edlen, seiden glänzenden Schwarz weichen. Dazu schleifte ich das Case zu einem Freunden von mir, welcher eine kleine Autowerkstatt zu Hause hat. Dieser erklärte mir wie ich die einzelnen Teile zu lackieren hatte, damit keine Nasen oder sonst ungleich lackierte Flächen entstehen.
Egal ob man nun einen Sprühpistole oder eine Sprühdose in der Hand hält, wenn man sprüht, sollte man immer darauf achten, dass man bei einer Dose einen Abstand von 20 cm bis 40 cm nicht unter und nicht überschreitet, bei einer Sprühpistole hängt die Distanz vor allem von eingestellten Druck des Kompressors ab. Dabei sollte man darauf achten, dass man nicht zuviel Farbe auf einmal auf die einzelnen Teile sprüht, vor allem wenn diese keine grossen Flächen aufweisen. Sehr wichtig neben den genannten Verhaltensweisen ist auch, dass man in regelmässigen Bewegungen über die einzelnen Flächen sprüht, wobei man darauf achten muss, dass man nicht über der Fläche zu sprühen beginnt, da die Lackierung sonst nicht gleichmässig wird. Besondere Vorsicht ist bei Teilen mit Rundungen geboten, sprich Teilen mit entweder konvexen oder konkaven Formen. Hier ist es besonders schwierig gleichmässig zu lackieren.
Möchte man eine möglichste gleichmässige Deckung erreichen, so sollte man vor allem mit Sprühdosen mehrere Schichten sprühen. Zudem sollte man so zu sagen um das zu besprühende Teil herumlaufen, das heisst ein Teil von allen vier Seiten mit einer Schicht Lack überziehen. Wichtig hierbei ist, dass man zwischen den einzelnen Schichten, welche man legt, wartet bis der Lack staubtrocken ist, ansonsten können wiederum Nasen entstehen und der Lack ist nicht gleichmässig verteilt.
Hat man das Gefühl, dass man fertig ist, so sollte man die einzelnen Teil an einen von Umwelteinflüssen geschützten Ort bringen um sie dort in Ruhe 24 Stunden trocknen zu lassen.
Beachtet man alle diese Schritte so sollte eine regelmässige, satte Lackierung eigentlich kein Problem sein und man wird sich auch noch einige Zeit lang daran erfreuen können.
Rechte Gehäusewand


ocaholic (Bohrmod)

Im Prinzip ist dieser Bohrmod wieder exakt dasselbe wie der Drache. Aus diesem Grund hier nur noch ein kurze Beschreibung und Bilder.
1. Schriftzug erstellen (selbst zeichnen (in meinem Fall), oder Computer)
2. Vorlage herstellen – wenn der Schriftzug selbst gezeichnet wurde, sollte man ihn am Computer nachbearbeiten, damit dieser möglichst ausgewogen wird
3. Seitenwand mit Klebeband abdecken, damit zum einen der Bohrer weniger leicht abrutscht und zum andern der Lack nicht bricht
4. Vorlage sehr gut aufkleben
5. Bohren und zwischendurch Metallspäne absaugen, welche sich vor allem zwischen der Vorlage und dem Klebeband sammeln

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Deckel

Plexideckel mit Dualradiator (Windowmod)

Vorab: Plexiglas oder Acrylglas, ist meines Erachtens nach absolut mühsam zu bearbeiten. Die Gefahr, dass das Material splittert oder zerbricht ist sehr hoch. Trotzdem wollte ich unbedingt einen Gehäusedeckel, welcher aus Plexiglas bestand und einen Heatkiller Dualradiator trug.
Als erstes musste ich die Plexiglasplatte auf die richtige Grösse zusägen. Anschliessend zeichnete ich die Blowholes für die beiden 120mm Ventilatoren ein, welche schlussendlich auf den Plexiglasdeckel kamen. Das Aussägen der Blowholes kostete um einiges mehr Nerven als ich es mir im Vornherein vorstellen konnte. Ich hatte sage und schreibe fünf Mal neu beginnen müssen bis ich zwei einigermassen runde Blowholes zu Stande gebracht hatte mit einer Bosch Stichsäge. Hat man dies aber erst einmal geschafft muss man nur noch Löcher bohren um die Platte mit dem Deckel zu vernieten.
Alles in allem ist dies derjenige Mod, welcher mir mit Abstand am wenigsten Spass gemacht hat und mich zwei Tage und Unmengen an Nerven gekostet hat!

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Holzdeckel mit Tripleradiator

Was für eine Wohltat dieses edle Material: Holz ich liebe dich!
Eine ganze Dreiviertelstunde benötigte ich um einen lackierten Holzdeckel herzustellen, in welchem ein Tripleradiator mit drei Papst Ventilatoren integriert war.
Das Prinzip ist auch wieder das selbe wie beim Plexiglasdeckel nur geht alles viel einfach von der Hand.
1. Blowholes einzeichnen
2. Blowholes ausschneiden
3. Löcher für die Schrauben und Nieten einzeichnen und bohren
4. Radiator und Lüfter verbauen
5. Deckel mit Nieten befestigen

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Metalldeckel mit Tripleradiator

Da ich nach einer gewissen Zeit keine Freude mehr an meinem doch etwas künstlich wirkenden Holzdeckel hatte, kaufte ich mir deswegen ein neues CS-901 Big Tower Gehäuse. Zusätzlich störten mir auch die Ventilatoren, welche ausserhalb des Gehäuses angebracht waren. Einmal mehr also machte ich mich daran einen Deckel zu zersägen. Dieses Mal aber wieder mit einer Stichsäge. Als ich die passende Aussparung fertig hatte zeichnete ich noch alle Löcher ein, welche benötigt werden um den Radiator und die Lüfter zu befestigen. Anschliessend hiess es nur noch festschrauben und einmal mehr Freude haben.

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Heck

Netzteil Stealth Mod mit Aquatube

Dieser Mod gefällt mir aus unerklärlichen Gründen besonders gut. Irgendwie verleiht er dem gesamten Case noch das gewisse Etwas oder anders gesagt, es ist einfach das Pünktchen auf dem i.
Auch hier braucht man wieder eine exakte Schablone. Um diese herzustellen klebte ich durchsichtiges Papier hinten ans Netzteil. Nun konnte ich mit einem Wasserfesten Filzschreiber den Aussparungen entlang fahren. Dieser Trick ist in etwa so einfach wie effizient. Denn nun muss man nur noch die Vorlage auf eine zugeschnittene Aluminium-Platte kleben und schon kann man beginnen mit Aussägen. Dies bewerkstelligte ich mit einem Laubsägebogen, wobei Metallsägeplättchen eingespannt waren. Hat man alle Löcher, respektive Aussparungen zu Stande gebracht, so kann man nun mit Feilen noch etwas korrigieren und die Kanten brechen.
Als die Blende prima passte – beim Netzteil – musste ich noch den Aquatube integrieren. Auch hier erstellte ich wieder mit durchsichtigem Papier eine Vorlage, welche ich auf die Aluminium-Platte klebte. Die weiteren Schritte sind analog dem Netzteil.
Schlussendlich hiess es nur noch Netzteilblende mit dem Gehäuse vernieten, Netzteil verschrauben und Aquatube einschrauben.

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Innenraum

Anfängliches Ghetto

Hier lasse ich die Bilder sprechen.

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HD Mod 1

Seit ich dem Front Mod hatte ich Probleme mit zu hohen Temperaturen bei den HD's. Aufgrund dessen, dass ich eine Wasserkühlung im Innern verbaut hatte, konnte ich meine drei Festplatten nur im oberen der beiden HD-Käfige unterbringen. Daraus resultierte das Problem, dass der 80mm Lüfter vor den HD's keine frische Luft mehr ansaugen konnte. So entschloss ich mich den HD-Käfig einem kleinen Mod zu unterziehen und dabei auch gleich noch die Pumpe geringfügig anders zu platzieren.

Die Idee bestand nun darin zwei 120mm Lüfter übereinander zu platzieren, dass sie frische Luft ansaugen konnten und diese direkt über die HD's blasen.

Als ersten benötigte ich eine Metall- oder Aluplatte. Am besten wäre eine 2mm starke Metallplatte gewesen, da in dem Fall die HD-Halterung sicherlich nicht verbogen würde. Ich hatte leider nur Aluminium zur Hand, deshalb musste ich den Käfig schlussendlich noch stützen.

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Nun nahm ich man Mass. Die Metallplatte sollte mindestens 26cm hoch sein, damit man sie auch noch gut bearbeiten kann. Anschliessend wurden die Löcher für die Lüfter eingezeichnet und der Platz, an welchem man die HD-Halterung anbringen möchte bestimmt. Diese befestigte ich mit Blindnieten.

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Hatte ich es bis hierhin geschafft, ging es daran die Blowholes auszuschneiden. Dazu verwendete ich einen Proxxon (ähnlich Dremel) mit einer Diamanttrennscheibe. Die Dinger sind etwas teuer, aber dafür bekommt auch beinahe unzerstörbar. Waren die Blowholes gefertigt, präsentierte sich die Platte in etwa wie folgt.

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Im Nachhinein viel mir auf, dass man den oberen teil der Platte eigentlich überhaupt nicht benötigte, so entschloss ich mich kurzerhand diesen abzutrennen.
Hatte ich dies auch vollbracht, so ging es daran in das jungfräuliche CS-Metall, möglichst mit einer Stichsäge zwei weitere Blowholes zu sägen. Weiters konnten nun die Lüfter mit Nieten oder Schrauben befestigt werden. Dabei sollte man die Lüfter in die endgültige Lage bringen und anschliessend an den entsprechenden Orten Löcher Bohren um die Nieten oder Schrauben zu platzieren.

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Auch dieser Mod muss irgendwann ein Ende nehmen und nun sind wir so weit. Jetzt muss nur noch der HD-Käfig eingerastet werden. Hat man wie ich Alu verwendet für die Platte sollte man noch eine Stütze herstellen. Verwendete man aber eine etwa 2mm dicke Metallplatte, so sollte die Stützkraft dieser ausreichen.


HD Mod 2

Irgendwann wurde mir auch die erste gerade beschriebene HD-Halterung zu doof, sprich ich war nie wirklich mit ihr zufrieden. So überlegte ich mir eine neue Variante und kam schlussendlich auf folgende, wesentlich sinnvollere.

Als erstes ging es daran sich bewusst zu werden, wo genau ich den Käfig positionieren wollte und wie viele HDs ich schlussendlich verbaut haben wollte. Im DragonCase waren dies deren drei, wobei in meinem Server deren sechs Platz finden mussten.
Als ich mich endlich entschieden hatte, wie ichs haben wollte, ging es daran die Nieten der HD-Halterung aufzubohren. Hat man dies bewerkstelligt, kann man die HD-Halterung einfach ausklinken. Dasselbe wird nun noch mit der zweiten Halterung gemacht.

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Nun hielt ich die Halterung provisorisch an den Platz an welchem sie von neuem vernietet werden sollte. Am besten hätte man mit einer Wasserwaage überprüft ob die Halterung auch sicher waagrecht sei (sieht schlussendlich einfach schöner aus). Hat man die Halterung optimal positioniert, so können mit einem Filzschreiber die kleinen umgebogenen Haken eingezeichnet werden.

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Zu diesem Zeitpunkt griff ich zu meiner altbekannten, geliebten Handbohrmaschine und spannte einen 5 mm Bohrer ein. Mit diesem konnte man nun einen Teil der neuen Aussparungen ausbohren. Wurde dies erledigt, nahm ich eine passende Metallfeile zur Hand und erledigte noch die Feinarbeit.
Nun konnte die Halterung provisorisch eingeklinkt werden um anschliessend die drei Löcher einzuzeichnen, durch welche schlussendlich die neuen Nieten kommen sollten.
Als ich diese Schritte hinter mich gebracht hatte, sah es wie folgt aus.

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Mittlerweile war ich so weit, dass ich noch ein kleines Window in die Halterung Sägen durfte. Dazu fand eine Stichsäge ihre Verwendung, wenns schnell gehen sollte, ansonten ist eher ein Proxxon/Dremel zu empfehlen, wenn mans besonders sauber haben möchte. Ich hatte mich in diesem Falle für die Variante Stichsäge entschieden, da man dieses Window nicht wirklich sieht.

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Zu guter letzt durfte ich die Halterung noch umdrehen und die hervorstehenden Ecken mit einem Hammer mit Gefühl etwas bearbeiten. Nun sollte die Halterung auch wieder entsprechend klemmen, ohne dass man sie einrasten musste, was nebenbei gesagt nun auch nicht mehr möglich ist.

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Nachdem der Käfig mit HD wieder eingeklinkt wurde präsentiert sich das ganze wie folgt:

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Mit diesem Prinzip kann man erheblich Platz sparen. Der grösste Vorteil liegt wohl darin, dass die IDE-Kabel nicht mehr direkt gegen das Mainboard gerichtet sind. Das hat zur Folge, dass man wesentlich mehr Übersicht im Rechner hat.


Riffelblechfolie

Nicht nur in diesem Bericht sondern auch in der Realität stellte die Auskleidung des Innenraums mit Riffelblechfolie den letzen Mod dar, welchen ich bis jetzt am Dragon Case vollbracht habe. Die Folie schaut verblüffend echt aus und ist in jeder Migros erhältlich. Am besten kleidet man möglichst den ganzen Innenraum mit Folie aus um einen möglichst einheitlichen Effekt zu erzielen.
Nebenbei habe ich noch meinen alten Heatkiller Dualradiator in der Front verbaut, was recht einfach zu bewerkstelligen war, da die passenden 120 mm Lüfter schon in der Front integriert waren. Zusätzlich musste ich die HDs einmal mehr anders positionieren. Dieses Mal legte ich mir ein Watercool Silent Star HD Gehäuse zu, welches ich hochkant vor hinter den Radiator gestellt habe. Natürlich wurden Radiator und Silent Star – zu welchem es natürlich auch ein Review bei uns gibt – auch in Riffelblechfolie eingepackt.
Vor allem der Effekt, dass der Innenraum nun richtig schön glänzt hat mich überzeugt und beinahe jede Ecke auskleiden lassen.

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Fazit

Im Endeffekt kann ich nur sagen, dass ich richtig stolz auf mein DragonCase bin. Jede Minute und jede Schweissperle hat sich mehr als nur ausbezahlt. Mein Ziel ein Case zu modden, dass es auf der gesamten Linie individuell ist, habe ich erreicht und auch noch zwei Jahren, die ich den Drachen nun schon auf der linken Gehäusewand habe, freut es mich jedes mal wenn ich ihn von neuem betrachten kann.
Zum Schluss noch meine Vorstellung von Modding.
Modding ist für mich ein Hobby. Mir gefällt es verschiedene Materialien zu bearbeiten und zudem dabei auch noch mit dem Computer zu tun haben, sprich zwei Hobbies miteinander zu verbinden. Modding, wenn man es betreibt wie ich kann beinahe eine Leidenschaft sein und wenn man Spass an schönen Dingen hat, kann es einem auch viel Freude bereiten. Mir gefällt der Gedanke etwas zu schaffen, das ich jeden Tag von neuem betrachten kann und mir immer wieder von neuem gefällt, auch wenn es nicht in jedem noch so kleinen, hinterletzten Detail perfekt ist. Schlussendlich sind es doch genau diese kleinen Fehler, welche einen totalen Self-Made-Mod ausmachen und an denen man sich auch erfreuen kann.


Einige Impressionen von Moddingsessions

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Verfasst von rewarder