Asetek VapoChill LightSpeed (LS)
Category : Extreme
Published by Marc Büchel on 04.11.04
Die VapoChill Cooling Unit soll mit einer sauberen, durchdachten Verarbeitung und einer besonderen Kühlleistung aufwarten. Dank ’’Phasechangecooling’’ seien Evaporatortemperaturen von -45°C möglich sein. Ob dieses Produkt auch wirklich hält was es verspricht, werdet ihr im folgenden Review nachlesen können.

Einleitung:

Die VapoChill Cooling Unit soll mit einer sauberen, durchdachten Verarbeitung und einer besonderen Kühlleistung aufwarten. Dank ’’Phasechangecooling’’ seien Evaporatortemperaturen von -47°C möglich sein. Ob dieses Produkt auch wirklich hält was es verspricht, werdet ihr im folgenden Review nachlesen können.


Vorwort

Grundsätzlich nutzt die VapoChill Cooling Unit das selbe Prinzip wie es auch in einem Kühlschrank Verwendung findet. Bezüglich desjenigen haben wir bei ocaholic.ch – Hardware, Modding und Games bereits ein Review verfasst: Phase Change Cooling. Asetek, der Hersteller der VapoChill Cooling Units, verwendet dabei als Kühlmittel R404a, welches einen Siedepunkt von -47°C aufweist. Diese stellt zugleich die tiefstmögliche Evaporator-Temperatur (evaporate ist englisch und bedeutet verdampfen, demzufolge bedeutet Evaporator Verdampfer) dar. In der Realität ist der Evaporator ein Kupferzylinder. Dieser entzieht der CPU die Verlustleistung wobei das kalte Kühlmittel wiederum die Verlustwärme dem umgebenden Kupfer entzieht.



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Case:

Äusserlichkeiten:

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Aus praktischen Gründen haben wir als Testsample nicht nur die VapoChill Cooling Unit bestellt sondern gleich auch ein passendes LianLi PC6077 dazu. Demzufolge kann man im oberen Teil des Bildes das LianLi Gehäuse sehen und im unteren Teil die Front der VapoChill Cooling Unit, welche auf dem zweiten Bild samt LCD wesentlich besser sichtbar ist.
Die äusserliche Verarbeitung der Aluminium Platten ist tadellos. Die Aussparung fürs LCD wurde sauber gefräst, sowie die vorhandenen Lüftungslöcher hinter welchen sich ein 120x38 mm Lüfter verbirgt. Zudem wurde das Aluminium passend zum LianLi Finish gebürstet.

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Auch die Rückwand entspricht den Vorgaben des LianLi Designs, wurde aber nicht ohne Kratzer, etwas nach dem Motto, aus den Augen aus dem Sinn, verarbeitet. Hinter dem Lüftergitter verbirgt sich wiederum ein 120 x 38 mm Lüfter.

Die Seitenwände wurden wiederum entsprechend der LianLi Vorgaben gebürstet. Mittels sechs innen Sechskantschrauben werden die Schrauben am Gerüst der Cooling Unit befestigt. Dabei gestaltet sich die Montage leider etwas fummelig, denn oftmals muss man die Schraube mehrmals ansetzen bis sie im Gewinde festen Halt findet. Zu allem Überfluss aber wurden die Kanten der Seitenwände nicht entgratet und gefaltet, was bei einem Eigengewicht von 15 Kg schnell zu Schnitten in den Fingern führen kann.



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Innenleben:

Übersicht

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Im vorderen Teil findet sich das LCD, dessen Elektornik sowie ein schon angesprochener 120 x 38 mm Lüfter. Der Kompressor füllt den mittleren Teil des Gehäuses aus. Recht gedrungen, geht es im hinteren Teil zu und her. Auch hier befindet sich wiederum ein 120 x 38 mm Lüfter. Des weiteren aber finden sich hier noch Schaltelektronik, sowie der mit Isolationsmaterial ummantelte Schlauch, welcher zum Evaporator führt.


Kompressor

Asetek verbaute bei seiner VapoChill Cooling Unit einen massiven Danfoss Kompressor, welcher alleine schon 10 Kg auf die Waage bringt. Befüllt wurde der Kreislauf mit dem Kühlmittel R404a, welches einen Siedepunkt von -47°C aufweist. Modder, welche über eine geeignete Umgebung verfügen, könnten den Kreislauf aber auch mit einem anderen Kühlmittel, beispielsweise R507 befüllen, welches einen noch tieferen Siedpunkt aufweist. Durch diese Massnahme könnten die Temperaturen noch optimiert werden.


LCD

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Als LCD wurde ein blaues 2 x 20 Zeichen Display verwendet wobei die Schriftfarbe weiss invertiert ist. Angeschlossen wird dieses an einer mitgelieferten Platine, welche wiederum das VapoChill mit dem Rechner verbindet. Hierbei ist noch zu erwähnen, dass Asetek das Manual bezüglich dieser Platine nicht mitliefert. Es empfiehlt sich also vor der Installation im Internet unter www.asetek.com das Manual zu suchen und herunter zu laden damit man auch sicher weiss wie man wo, was anzuschliessen hat.


Belüftung

Für einen angemessenen Durchzug sorgen die zwei verbauten 120 x 38 mm Lüfter, wobei der eine mit der Front des VapoChills und der andere mit dem Heck verschraubt ist. Aufgrund der enormen Hitzeentwicklung des Kompressors hätte Asetek noch zwei weitere 120 x 25 mm Lüfter links und rechts von ersterem verbauen können. Vorteilhaft wäre es auch, wenn der Kompressor mit Kühlrippen produziert werden könnte, da eine tiefere Kompressortemperatur auch eine tiefere CPU Temperatur zur Folge hat. Je nach dem könnte man auch 80 x 25 mm Lüfter in den Kompressorkühlrippen integrieren, welche die Frischluft, die von aussen her kommt noch effizienter zum Kompressor befördern.



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Einbau:


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Als erstes geht es daran das Retentionframe des Athlon 64 zu entfernen, dazu löst man die zwei Schrauben ober- und unterhalb des CPU Sockels. Anschliessend kann die Bodenplatte des Retentionframes entfernt werden.

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Desweiteren geht es nun dran die metallene Bodenplatte mit Isolationsmaterial zu versehen, wovon beides im Lieferumfang enthalten ist.

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An dieser Stelle wird die Bodenplatte am Mainboard mittels langer Schrauben, welche zusätzlich noch der Befestigung des Evaporators dienen werden, verschraubt. Zu diesem Zeitpunkt gilt es auch den Sockel respektive die CPU mit der mitgelieferten Wärmeleit- und Isolationspaste auszufüllen, sprich zu bedecken.

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Anhand der langen Schrauben, wird nun eine weitere Isolationsschicht angebracht, welche wiederum das Bilden von Kondenswasser unterbinden soll.

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Den Evaporator, welcher im ersten Bild gut zu erkennen ist, kann man nun mit den langen Schrauben, die auch die Blackplate und die Isolationsschicht festhalten, verschraubt werden.



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Software: Asetek Chill Control:

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Die Registerkarte 1: Status Area verschafft dem Benutzer einen Überblick bezüglich der wichtigsten Punkte, Temperaturen, Heizelemente (Heater) sowie Lüfterdrehzahl. Insgesamt wäre es möglich vier optionale, weitere Temperatursensoren ans ChillControl anzuschliessen.

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Die Registerkarte 2: ChillControl Config bietet die Möglichkeit Sicherheitseinstellungen vorzunehmen, die einzelnen Heizelemente zu steuern, die Lüfterdrehzahl zu regulieren und die Grundeinstellungen des LCDs - Helligkeit und Kontrast - einzustellen.

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Die Registerkarte 3: System Info zeigt auf einen Blick genauere Infos des Prozessors, des Betriebssystems, des verwendeten Motherboards, des BIOS sowie der Grafikkarte.

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Die Registerkarte 4: Appearance (deutsch: Erscheinungsbild) ermöglicht es dem Benutzer Temperatursensoren, Heizelemente und Lüfter mit spezifischen Namen zu versehen um im Endeffekt über eine transparente Nomenklatur bezüglich der Anzeige des LCDs zu verfügen.

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Die Registerkarte 5: Log Options fungiert in anderen Worten als "Recording-Tool". Dabei werden die Temperaturen, welche die verschiedenen Sensoren wiedergeben, aufgezeichnet um diese zu überwachen. Desweiteren kann man noch das Aufzeichnungsintervall - in Sekunden - festlegen.



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Fazit

Die VapoChill Cooling Unit von Asetek ist ein Produkt, welches effektiv nur für overclocking-Enthusiasten geschaffen wurde. Allen anderen Käufern, welche eventuell Interesse am Kauf einer VapoChill Cooling Unit haben könnten und auch etwas auf den Geldbeutel achten wollen, sei diese nicht empfohlen. Vor allem der Einbau gestaltet sich äusserst aufwendig und alles andere als simpel. An dieser Stelle wollen wir aber nicht ein Bild voller Nachteile vermitteln, denn beispielsweise die Überwachung der Cooling Unit gestaltet sich mit dem ChillControl und der mitgelieferten Software umfangreich und vor allem benutzerfreundlich und übersichtlich.
Trotz der sehr guten Kühlleistung bietet die VapoChill Cooling Unit Verbesserungspotential. Unserer Erfahrung zufolge wären tiefere CPU Temperaturen zu erreichen, wenn der Kompressor zusätzlich aktiv gekühlt würde. Beispielsweise könnte man diesen mit Kühlrippen und zwei regulierbaren 80 mm Lüfter versehen. In unserem Versuch stellten wir bei offener Seitenwand der Cooling Unit, einen 150 mm x 51 mm, 230 Volt Papstlüfter, welcher ein Fördervolumen von 325 m3 verfügt vor den Kompressor und versorgten diesen dadurch mit genügend Frischluft. Die Werte welche wir anschliessend erhielten waren alle samt im Durchschnitt 6°C tiefer als die unter Kühlleistung festgehaltenen, was das Verbesserungspotential eindrücklich unter Beweis stellen sollte
Aufgrund nicht gefalzter Kanten der Seitenplatten, welche zudem umständlich mit jeweils sechs innen Sechskantschrauben, befestigt werden müssen, ist die Verarbeitung in unseren Augen nur noch als ausreichend zu bezeichnen.

Ist ein Overclocker auf der Suche nach der ultimativen Kühlung, welche nicht wie eine Flüssigstickstof-Kühlung auf kurzzeitige Höhenflüge, sondern auf Dauerbetrieb ausgelegt ist, so stellt die VapoChill Cooling Unit das absolut passende Gerät für ihn dar.
Erwerben kann man dieses Produkt bei www.xtreme-cooling.ch zu einem Strassenpreis von 1199 CHF.

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