ocaholic zu Besuch bei Corsair
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Published by Marc Büchel on 19.09.07
Einleitung

Letzen Freitag hatte ocaholic die Möglichkeit Corsair in Freiburg im Breisgau zu besuchen. Dabei wurden wir von Andy Wett - Region Manager, Central Europe - und Alexander Rüdinger - Technical Marketing and Applications Specialist - herzlich mit einem feinen Cappucino empfangen. Nach einem kurzen Rundgang gingen wir dann über zu unserer Fragerei, die wir euch natürlich nicht vorenthalten wollen.

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Interview

Corsair ist bekannt für qualitativ hochwertige Produkte, die aber auch ihren Preis haben. Wie kommt dieser zu Stande und wie kann Corsair ohne Probleme die bekannten langen Garantiezeiten gewährleisten?

Corsair legt im Speziellen Wert auf die Qualität seiner Produkte und somit werden bei allen Speichermodulen nur „pre-tested“-Chips verwendet, die je nach Bedarf über entsprechende Leistungswerte verfügen aber in jedem Fall eine hohe Ausfallsicherheit garantieren. Corsair ist diesbezüglich in der glücklichen Lage, dass sie bei den Chipherstellern direkt einkaufen können und auf diese Weise vom Hersteller bereits getestete Chips beziehen, die über ein enormes Potential sowie eine geringe Ausfallwahrscheinlichkeit verfügen.

Kommen die Chips bei Corsair Memory an werden diese in den eigenen Labors noch einmal getestet und aussortiert. Alle fertig bestückten Module werden anschliessend in einem Tester und abschliessend auf Referenzmainboards getestet. Als Folge davon entsteht ein Produkt, das äusserst zuverlässig funktioniert – die Ausfallrate liegt bei 0.5% - oder auch mit enorm hohen Taktraten betrieben werden kann. Der Preis des Endproduktes hängt dabei in erster Line vom Einkaufspreis beim Hersteller sowie dessen Preisfluktuationen zusammen sowie in zweiter Linie von den aufwändigen Testzyklen. Letztere beeinflussen den Endpreis mit zirka 10 bis 20 Prozent.


Bei welchen Chipherstellern kauft Corsair ein und wo finden welche Chips ihre Verwendung?

Zurzeit wird vorzüglich bei Micron sowie Promos eingekauft, die zu den grössten Chipherstellern der Welt zählen. Micron Chips kommen dabei in der Dominator-Serie zum Einsatz, welche die Speerspitze in Corsairs Produktportfolio beschreibt. Promos-Chips kommen in der günstigern, aber nicht minder zuverlässigeren, XMS-Serie zum Einsatz.


Corsair bietet nun seit geraumer Zeit nicht mehr nur Speichermodule sondern auch Wasserkühllösungen, Netzteile sowie Flashspeicher an. Herr Wett, können Sie uns erklären weshalb dem so ist und welche Ziele Corsair verfolgt?

Nach einer gewissen Zeit mussten wir feststellen, dass der Markt für High-End-Speicher gesättigt war. Eine Möglichkeit weiter zu wachsen stellte nun die Erschliessung neuer Märkte durch neue Produktkategorien dar. Bei Netzteilen beispielsweise besteht ein massiver Nachholbedarf was die Qualität betrifft und somit kann sich Corsair ganz klar positionieren. Ziel ist dabei binnen 2 Jahren mindestens Platz 3 betreffend Absatzzahlen im „Enthusiastenmarkt“.

Das positive Echo veranlasste uns auch weitere Produkte zu entwickeln um das Portfolio zu komplettieren. Bereits diese Woche werden wir ein sehr leises 550-Watt Modell der VX-Serie auf den Markt bringen und im Oktober werden ein 650 Watt und ein 750 Watt starkes Modell, der dann neuen TX-Serie, folgen. Die bereits sehr erfolgreichen Modelle der modularen HX-Serie bleiben natürlich im Programm.

Beim Flashspeicher gestaltet sich die Abhebung von der breiten Masse schwieriger. Reine Performance reicht in diesem Segment nicht aus als Positionierungselement. Aus diesem Grund haben wir uns einige spezielle Features einfallen lassen. Der Survivor beispielsweise wird aus Flugzeugaluminium gefertigt und speziell gedichtet, so dass er unter extremsten Bedingungen verwendet werden kann. Der Voyager ist durch sein Gummigehäuse unempfindlich gegenüber Erschütterungen und kann ohne Bedenken überall hin transportiert werden. Die jeweiligen GT-Versionen verfügen dabei noch über schnelle SLC-Chips, die eine hohe Performance aufweisen. Auch im hart umkämpften Flash-Speicher-Segment kann Corsair bereits einen respektablen Anteil am Weltmarkt von einem Prozent verbuchen.

Der Bereich Wasserkühlung wurde hingegen überschätzt. Mit der Nautilus verfolgte man das Ziel eine externe Wasserkühllösung zu realisieren, die auch ein unerfahrener User ohne Komplikationen schnell einbauen kann. Der Markt scheint hier aber eher aus Enthusiasten zu bestehen, die lieber alles selber definieren und zusammenbauen wollen und deshalb eher nicht an einfachen Systemen interessiert sind. Für die Zukunft sind deshalb eher keine weiteren Produkte in diesem Segment geplant, die Nautilus samt Zubehör läuft aber noch nicht aus.


Herr Wett, zum Abschluss möchten wir Sie fragen inwiefern der Schweizer Markt für Corsair wertvoll ist und welche besonderen Eigenheiten er aufweist.

Ein Richtwert besagt, dass der Schweizer- zirka zehn Prozent des Detuschen-Marktes ausmachen sollte. Dabei werden die Schweizer als besonders technikaffin eingestuft. Eine der Folgen davon ist, dass der Markt wesentlich schneller auf Neuerungen reagiert. Den Schritt von DDR I zu DDR II haben die Schweizer beispielsweise wesentlich schneller vollzogen als die Deutschen. Des Weiteren werden auch mehr wirklich teure Produkte verkauft und der Fokus liegt in der Schweiz ganz klar auf Qualität. Da Corsair sich ebenfalls im Qualitätssegment verortet und immer etwas besonderes anbieten möchte, passt der schweizer Markt natürlich sehr schön in das Corsair Marketing Konzept.


Wir bedanken uns ganz herzlich bei Corsair für den freundlichen und herzlichen Empfang sowie die informative Diskussion. Wir hoffen bald wiedereinmal zu einem Besuch empfangen zu werden und freuen uns bereits darauf.


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