Windows ist innerhalb sehr kurzer Zeit gestartet (~10 Sekunden in unserer Testumgebung). Mit "gestartet" meinen wir nicht, dass Windows noch am Login rumfummelt, sondern bereits der Desktop genutzt werden kann und die Festplatten keine Aktivität mehr zeigen. Das Starten von Programmen wie Firefox, Open Office, Games geht blitzartig von statten und das Entpacken von riesigen Archiven mit Millionen Dateien geschieht in wenigen Sekunden. Im Vergleich zu einer konventionellen Festplatte, spürt man sehr deutlich, dass eine Verbesserung der Performance erreicht wurde.
Intel gibt eine MTBF von 1.2 Millionen Stunden an. Gemäss den S.M.A.R.T.-Daten, die nach den Tests ausgelesen wurden, hat sich noch kein einziger Fehler manifestiert. Zugegeben, diese Daten sind nicht immer korrekt, aber die Angaben über die Haltbarkeit der SSDs, die Intel gibt, liegen teilweise unter den Angaben anderer Hersteller. Ob Intel es einfach nicht geschafft hat oder ob die anderen Hersteller uns einen Bären aufbinden, ist nicht geklärt — wir tippen jedoch auf Letzteres.
An SSDs stellt man bis heute grosse Erwartungen, sie wurden aber nicht derart erfüllt, wenn man die verschiedenen Testberichte ansieht. Intel läutet mit den eigenen SSDs eine neue Ära im Festplattenbereich ein. Es wird sehr schwierig, eine aktuelle Festplatte zu finden, die der SSD-Technologie von Intel das Wasser reichen kann.
So sind viele Einsatzgebiete für SSDs denkbar. Zum Beispiel könnten sie als Speicherort für das Transaction Log einer Datenbank hinhalten oder vielleicht sogar als Tablespace für Indexes, womit indexierte Zugriffe auf grosse Datenbanken (bei denen die Indizes nicht mehr in den Arbeitsspeicher passen) überaus beschleunigt werden könnten.
SSDs könnte man auch als grossen Puffer für netwerkbasierte Dateisysteme (NFS) einsetzen, oder als basis für Mailserver. Der verbreitetste Einsatz wird wohl das Starten von Windows sein sowie das massiv beschleunigte Arbeiten mit seinen eigenen bevorzugten Programmen.
Mit dem von Intel aus Italien gelieferten Sample — an dieser Stelle sei ein herzliches Dankeschön angebracht — sind alle obigen Szenarien problemlos denkbar. Man denke nur einmal daran, was an Leistung zur Verfügung steht, wenn SSDs in RAID zusammengeschlossen werden. Auch der niedrige Stromverbrauch und die damit verbundene sehr geringe Abgabe von Wärme an die Umgebung (heat dissipation) ist nicht zu verachten, besonders dann, wenn man in den Enterprise-Bereich schaut.
Oh, einen haben wir noch: den Preis. 595 US-Dollar soll das SSD in der 80 GB Version kosten (bis zu einer Abnahme von 1000 Stück) — ein fairer, aber stolzer Preis.
Artikel im Forum diskutierenAutoren: m.seiler@ocaholic.ch und m.buechel@ocaholic.ch
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