Kurz nachdem die Probleme beim Zuteilen der Kerne unter Windows bekanntwurden, hat Robert Hallock von AMD (ehemals Head of Global Technical Marketing bei AMD) einen Blogeintrag mit weiteren Details zu Ryzen veröffentlicht. Hier klärt er auf, dass die Sensoren der Prozessoren absichtlich geänderte Temperaturen berichten.
Den Angaben zufolge arbeiten die beiden Flaggschiffmodelle mit einem sogenannten „Temperature Reporting Offset”, also einem Unterschied zwischen gemeldeter und realer Temperatur. Dies diene einer konsistenten Lüfter-Handhabung in der kompletten Linie. Genauer gesagt zwingt AMD die Sensoren, eine um 20°C höhere Temperatur in Messprogrammen auszugeben. Der Hauptsensor der AMD Ryzen-CPU heißt „T Control“ oder kurz „tCTL“. Nun arbeiten sämtlichen Prozessoren für AM4-Motherboards mit dem gleichen tCTL-Maximum. Dabei stammt der tCTL-Sensor von der Junction Temperature (Tj) ab. Auf einzelnen Modellen wird nun eine kalkulierte Differenz berechnet, um die Lüfter-Handhabung auf sämtlichen Ryzen-CPUs gleichzuhalten.
Im Detail sind es die AMD Ryzen 7 1700X und 1800X, die mit einem +20°C-Unterschied zwischen tCTL-Temperatur und der wahren Tj-Temperatur arbeiten. Somit melden diese Prozessoren der Software also eine um 20°C höhere Temperatur als tatsächlich der Fall ist. Die Ryzen 7 1700 ist davon nicht betroffen und AMD führt aus, dass entsprechende Überwachungs-Software die tCTL-Differenz bald automatisch beachten wird. Falls man beispielsweise ein System mit AMD Ryzen 7 1800X hat und in seiner Software eine Prozessortemperatur von 58°C ausgegeben bekommt, dann liegt die reale True Junction-Temperatur bei nur 38°C.
Quelle:
AMD