Viele Webseiten, unter ihnen Guru3D, berichten zurzeit, dass AMD Ryzen-Prozessoren zwar bei Multi-Thread-Berechnungen sehr schnell sind, in CPU-abhängigen Spielen allerdings deutlich weniger Leistung bereitstellten. Nun hat Microsoft über Twitter bestätigt, dass Windows 10 die SMT-Threads nicht korrekt ausliest und somit womöglich die Performance verringert.
In einem Tweet scheint Microsoft die Existenz eines solchen Problems anzuerkennen. Grundsätzlich verfügt jeder Kern über einen zusätzlichen Thread (SMT - Simultaneous Multi-Threading). Im Vergleich zu einem physischen Kern ist ein virtueller Kern etwas langsamer, ist im Betriebssystem aber nichtsdestotrotz als weiterer Thread erkennbar. Nun scheint bei Windows 10 ein Fehler beim Zuteilen der Threads vorzuliegen.
Laut Guru3D ließe sich die Leistung in manchen Spielen leicht verbessern, wenn man SMT im BIOS deaktiviert. Von dieser Maßnahme profitiere beispielsweise Rise of the Tomb Raider. Außerdem könnte noch mehr als nur diesen einen Fehler geben, da das Windows 10 Diagnose-Tool nicht die korrekten Spezifikationen der AMD 7 Ryzen-Prozessoren erkennt. Dem Tool zufolge sollte eine 7 Ryzen-CPU 136MB kombinierten Cache bieten, während sie tatsächlich nur über 20MB für L2- und L3-Caches verfügt.
Vor einigen Jahren, als Intel Hyper Threading eingeführt hat, mussten ähnliche Probleme adressiert werden. Dementsprechend ist anzunehmen, dass Microsoft sich die Schwierigkeiten auch bei den neuen AMD CPUs zur Brust nehmen wird. Es sollte also nur eine Frage der Zeit sein, bis AMDs Ryzen-CPUs auch bei der Gaming-Performance mit den Intel-Gegenstücken auf Augenhöhe liegen sollten.
Hoffentlich behebt Microsoft die Zuteilungs- und Cache-Bugs so bald wie möglich. Vielleicht verschafft schon der kommende Patch, der zum 14. März geplant ist, Abhilfe.
Quelle:
Guru3D